Nina Proll mit Patrick Budgen bei Interview in Wien heute
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Nina Proll widmet sich im Rabenhof der Sünde

Nina Proll feiert heute Abend mit ihrem neuen Programm „Kann denn Liebe Sünde sein?“ im Wiener Rabenhof Premiere. Die auch aus den „Vorstadtweibern“ bekannte Schauspielerin untersucht darin, „wie haben sich Sünden verändert – was ist heute eine Sünde, was früher vielleicht gar keine war oder umgekehrt“, wie sie im Interview mit „Wien heute“ verriet.

„Heute ist ja alles eine Sünde, was jemanden verletzt, diskriminiert oder belästigt“, erklärt die Schauspielerin im Vorfeld der Premiere. „Wir sind wahnsinnig empfindlich geworden. Es gibt da diesen Begriff Generation ‚Schneeflocke‘, die wohlbehütet aufgewachsen ist, mit so vielen Privilegien, und Wohlstand, dass sie alles und jeden als Belästigung empfindet. Und auch den Anspruch hat, dass das Leben möglichst ohne Belästigungen stattzufinden hat“, so Proll.

Für die erste Beichte „Dinge erfunden“

Seit ihrer Kindheit habe sie sich mit Sünden beschäftigt, da sie bei ihrer „sehr religiösen“ Großmutter aufgewachsen sei. Schwergetan hat sie sich mit der ersten Beichte vor der Erstkommunion: „Ich war ein irrsinnig braves Kind und habe dann Dinge erfunden, nur um etwas zu erzählen“, so Proll.

Tratschen mit Budgen mit Nina Proll

In ihrem neuen Programm „Kann denn Liebe Sünde sein“ geht es unter anderem um Erotisches. Mit Patrick Budgen spricht Nina Proll auch über Verbote und Grenzen.

Im Zuge der vielen gesellschaftlichen Diskussionen habe sie das Thema später wieder begonnen, zu interessieren. Im Programm macht die Wienerin sich auch Gedanken, wie man heute trotz des Sündigens durchs Leben gehen kann, ohne dabei seinen Spaß zu verlieren.

Für junge Männer wie ihre beiden Söhne sieht Proll es „sehr schwer, erwachsen zu werden“: „Weil sich die Regeln extrem verschärft haben und es ganz schwierig ist, Mann zu sein und politisch korrekt zu sein und trotzdem männlich zu sein.“

„Essverbot in U-Bahn eine Zumutung“

Beim Programm kommen auch die Wiener Linien prominent vor. Das neu eingeführten Essverbot in den U-Bahnen nennt Proll im „Wien heute“-Interview eine „Zumutung“ und „gefährliche Entwicklung“. „Als ich gelesen habe, dass man in der U-Bahn nicht mehr essen darf, habe ich mir gedacht: Jetzt sind alle verrückt geworden! Ich habe das nicht glauben können und finde das wirklich eine Zumutung, dass es verboten ist“, meinte Proll am Samstag im „Wien heute“-Interview mit Patrick Budgen.

Proll sieht „eine falsche und gefährliche Entwicklung“: „Ich hoffe, dass das mit der neuen Regierung wieder rückgängig gemacht wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das im Interesse der Mehrheit der Bevölkerung ist, dass man in einem öffentlichen Raum nichts essen darf. Das hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht.“