Darmspiegelung mit einer Kamera
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Chronik

Künstliche Intelligenz hilft bei Darmspiegelung

Künstliche Intelligenz revolutioniert die Medizintechnik. Nun kommt ein neues Computerprogramm erstmals bei der Darmspiegelung in der Rudolfstiftung zum Einsatz. Es hilft dem Arzt, Polypen schneller und genauer zu erkennen.

Schneller, besser und präziser sei bei der Dickdarmuntersuchung die Diagnose mit künstlicher Intelligenz, sagen jene Ärzte, die damit arbeiten. Konkret steht dem Arzt eine an das Endoskop angedockte spezielle Computersoftware zur Seite. Sobald das System einen Polypen entdeckt, grenzt es ihn ein.

Schneller und genauer

„Die künstliche Intelligenz setzt sich natürlich in der Medizin zunehmend durch. Das ist das erste System das weltweit bei Magen-Darm-Erkrankungen angewandt wird und ermöglicht uns mit noch größerer Zuverlässigkeit Dickdarmpolypen zu erkennen“, sagte Christian Madl gegenüber „Wien heute“. Er ist Abteilungsvorstand der Gastroenterologie und Hepatologie in der Rudolfstiftung.

Der Vergleich zeigt: mit 99,7-prozentiger Wahrscheinlichkeit und um einige Sekunden schneller als mit dem menschlichen Auge wird der Polyp entdeckt.

Darmspiegelung mit einer Kamera
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Die Software erkennt Polypen mit 99,7-prozentiger Wahrscheinlichkeit

„Orientierungshilfe“ für Ärzte

Dabei sei das System nicht gedacht, zu zeigen was man übersieht, sondern als Orientierungshilfe. „In den meisten Fällen ist es gleich bei der Untersuchung möglich, mit den Instrumenten diese Veränderung zu entfernen“, so Madl. Dann werden mit einer „kalten Schlinge“ kleine, bzw. mit einer Schlinge und Strom große Polypen abgetragen.

Künstliche Intelligenz bei der Darmspiegelung

Künstliche Intelligenz revolutioniert die Medizintechnik. In der Rudolfstiftung kommt ein neues Programm bei der Darmspiegelung zum Einsatz.

Bereits im Mai bekommt die Rudolfsstiftung schon die nächste, noch bessere Generation der computergesteuerten Polypenentdecker. „Mit dieser Version wird man dann schon eine Klassifizierung anhand der Oberfläche der Polypen vornehmen können, sodass dann das Risiko, das Entartungsrisiko von diesen Polypen eingeschätzt werden kann“, so Gastroenterologe Thomas Pachofszky. Die Entfernung von Polypen während der Endoskopie ist für die Ärzte in der Rudolfstiftung eine Routinesache und kann als Vorsorge Darmkrebs verhindern.