Kultur

Opernball greift Mozarts „Zauberflöte“ auf

Der Opernball am 20. Februar ist heuer an die Königin der Nacht aus Mozarts „Zauberflöte“ angelehnt. Bei der Eröffnung des Balls in der Wiener Staatsoper werden die beiden Publikumslieblinge der Opernwelt, Aida Garifullina und Piotr Beczala, als Solisten auftreten.

Die „gefährlich-glanzvolle“ Königin der Nacht wird in der Oper omnipräsent sein: „Wir möchten unsere Gäste an Ort und Stelle und vor den TV-Bildschirmen mit auf eine Entdeckungsreise durch die Welt der sternflammenden Königin mitnehmen“, sagte Organisatorin Maria Großbauer bei der Präsentation am Dienstag.

Die Opernfigur findet sich bei den Blumendekorationen wieder, bei den Lichterketten an den Logen, bei den Debütantinnensträußchen, bei der Ouvertüre während der Eröffnung, am Opernball-Plakat, beim Opernball-Eis bis hin zur Opernball-Disco. „Da magisch, dort mächtig, mal glanzvoll, mal gefährlich“, erklärte Großbauer.

Maria Großbauer
APA/Herbert Neubauer
Ballorganisatorin Maria Großbauer rückt gemäß ihrem Konzept „Alles Oper“ die Königin der Nacht in den Mittelpunkt

Unter Debütanten erstmals ein gleichgeschlechtliches Paar

Die Eröffnung des 64. Opernballes ist wieder hochkarätig besetzt. Es singen die russische Sopranistin Aida Garifullina („Sempre libera“ aus „La traviata“) sowie der Startenor Piotr Beczala („E lucevan le stelle“ aus „Tosca“). Gemeinsam sind sie dann mit „Tanzen möcht ich“ aus „Die Csardasfürstin“ zu hören. Dazu spielt das Wiener Staatsopernorchester unter der Leitung von Spitzendirigent Daniel Harding.

Der Auftritt der Debütanten – unter denen heuer erstmals mit zwei Damen ein gleichgeschlechtliches Paar ist – liegt zum zweiten Mal ganz in der Hand der oberösterreichischen Tanzschule Santner. Nach der ersten Hebefigur bei der Eröffnung 2019 hält auch die diesjährige Choreografie eine Neuerung bereit: Erstmals werden Debütanten im Chor mitsingen – und zwar „Lalalala“ bei der Bauernpolka von Johann Strauß (Sohn).

Moderatoren
APA/Herbert Neubauer
Neuerungen bei den ORF-Moderatoren: Neben Alfons Haider (M.) ist erstmals auch Teresa Vogl (l.) mit dabei.

Im Inneren der Oper strahlen aber heuer nicht alleine die von Christian Lacroix gestalteten Debütantinnen-Tiaren: Sternförmige Logengestecke mit Lichterketten aus 15.000 Lämpchen werden im großen Ballsaal den Eindruck eines leuchtenden Sternenhimmels erwecken.

Dunkler, mystischer Blumenschmuck

Üppig wird der Blumenschmuck, der in den Nachtgarten der Königin der Nacht entführen soll. „Dunkel, mystisch, ausdrucksstark“, wie Großbauer unterstrich. Dafür werden in den Bouquets in den Farben Lila und Dunkelviolett Rosen, Hortensien, Nelken, Calathea, Anthurien, Monstera, Eukalyptus und Pampasgras arrangiert.

Geheimnisvoll wie die Königin der Nacht ist heuer eine Bar, deren genaue Location von den Organisatoren geheim gehalten wird. „Wer bis jetzt noch keine Einladung geflüstert bekommen hat, sollte sich rasch umhören“, sagte Großbauer. Aber selbst, wenn man den Ort herausgefunden hat, bleibt die Türe noch verschlossen. Diese öffnet sich nämlich nur mit einem Codewort, inspiriert durch das 250. Geburtstagsjubiläum Ludwig van Beethovens. „Ein kleiner Tipp: Es hat mit Oper zu tun“, verriet Großbauer.

Aida GARIFULLINA
ORF
Die Russin Aida Garifullina ist bereits bei der Opernballeröffnung 2015 aufgetreten

Abschied für Meyer, Neustart bei Moderatoren

Abschiednehmen heißt es von Dominique Meyer, der am 20. Februar zum letzten Mal in seiner Funktion als Staatsoperndirektor den Ball besuchen wird. „Ich gehe mit einem Koffer voller schöner Erinnerungen“, meinte Meyer im Vorfeld. Als Gast wird er den Opernball künftig eher nicht besuchen, da er vor allem die Organisation und die Teamarbeit rund um das Spektakel schätzte. „Das Kapitel ist abgeschlossen.“

Das Fest hat auch wieder einen karitativen Zweck: Wie in den Vorjahren werden für die Gruft und die Organisation Superar Spenden gesammelt. Bisher konnten über 100.000 Euro eingenommen werden.

Piotr BECZALA
ORF
Piotr Beczala zählt zu den bedeutendsten Tenören der Gegenwart

Neuerungen gibt es bei den ORF-Moderatoren: Neben Alfons Haider und Mirjam Weichselbraun ist erstmals Teresa Vogl mit dabei. Das Programm von ORF2 steht ab 20.15 Uhr im Zeichen des Society-Spektakels.