Mann mit Fieberthermometer im Mund liegt im Bett
APA/dpa/Andreas Gebert
APA/dpa/Andreas Gebert
Gesundheit

Grippewelle: 6.300 Fälle in Wien

Die Grippe hat Österreich im Griff, am Mittwoch hat das Institut für Virologie österreichweit die Grippewelle ausgerufen. In der Vorwoche gab es allein in Wien mehr als 6.300 Fälle von Grippeerkrankungen und grippalen Infekten. Für die nächsten zwei Wochen wird mit einer deutlichen Zunahme gerechnet.

Der Gesundheitsdienst der Stadt Wien, MA 15, empfiehlt, sich jetzt noch impfen zu lassen. Die Grippeimpfung muss jährlich durchgeführt werden, da der Impfstoff jedes Jahr an die aktuellen Grippeviren angepasst wird. Die Grippeimpfung sei das Einzige, was gegen eine Grippe helfen könne, sagte Ursula Karnthaler vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien gegenüber Radio Wien: „Die Grippeimpfung bietet keinen hundertprozentigen Schutz, sie bietet aber einen Schutz vor schweren Verläufen.“ Vor einem grippalen Infekt schützt die Grippeimpfung allerdings nicht.

Heuriger Impfstoff „wirkt sehr gut“

Da jedes Jahr neue Virusstämme auftreten, ist jedes Jahr eine neue Impfung nötig. Die bisher aufgetretenen Virusstämme passen laut Karnthaler sehr gut zum Impfstoff, der heurige Impfstoff „wirkt sehr gut“. Gerade jetzt sei die Impfung noch sinnvoll, denn „es dauert ja zehn bis 14 Tage, bis der Impfschutz eintritt, und wenn man jetzt noch knapp am Beginn der Grippewelle ist, macht es durchaus noch Sinn, sich noch impfen zu lassen“, so die Expertin. Derzeit zirkulieren zum großen Teil Influenza-A-Viren.

Eine Frau lässt sich gegen Grippe impfen.
APA/dpa/Fredrik von Erichsen
Derzeit sei Impfen noch sinnvoll, sagt die Expertin

Karnthaler empfiehlt die Grippeimpfung allen, die sich und andere schützen möchten: „Viele haben in ihrer Umgebung auch Personen, die vielleicht älter sind, kleine Kinder, denen sie die Grippe nicht nach Hause bringen wollen. Aber speziell empfohlen ist es eben für ältere Personen, chronisch kranke Personen, Schwangere.“ Auch Menschen, die etwa beruflich mit vielen Menschen in Berührung kommen, wird eine Impfung empfohlen.

Rascher Krankheitsbeginn

Die echte Grippe kann einen gefährlichen Verlauf nehmen. Der Unterschied zu einem grippalen Infekt ist deutlich. „Bei der echten Grippe ist der Krankheitsbeginn sehr rasch. Fieber steigt schnell an, man fühlt sich sehr schlapp und krank, hat Gliederschmerzen“, so die Expertin. Die Impfung kann bei jedem niedergelassenen Arzt und in den Impfstellen des Gesundheitsdiensts der Stadt Wien durchgeführt werden. Dort kostet die Impfung 14,90 Euro.

Unterschiedliche Typen in Europa

In Europa wurde ebenfalls eine weitere Zunahme der Influenzavirusaktivität beobachtet. Viele Länder melden bereits eine weit verbreitete Influenzavirusaktivität, etwa Norwegen, Schweden, Lettland, Großbritannien, Portugal, Spanien, Italien, Slowenien, Kroatien, Albanien, Griechenland und Israel.

Bezüglich des Typs gibt es Unterschiede: So dominieren in Norwegen Influenza-A(H3N2)-Viren, in Russland und in Portugal Influenza-B-Viren, in Spanien und der Ukraine können hingegen hauptsächlich Influenza-A(H1N1)pdm09-Viren nachgewiesen werden, während in Frankreich Influenza-A- und -B-Viren zu gleichen Teilen zirkulieren.