Maria Großbauer und Operndirektor Dominique Meyer
APA/Herbert Neubauer
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Kultur

Großbauer gibt Opernball-Organisation ab

Opernball-Organisatorin Maria Großbauer wird nach dem Ball am 20. Februar die Leitung der Veranstaltung abgeben. „Es ist der richtige Zeitpunkt“, sagte sie. Großbauer hat den gesellschaftlichen Höhepunkt des Faschings insgesamt viermal organisiert.

Großbauer hatte bereits bei ihrem Antritt 2017 betont, vor allem der Staatsoperndirektion von Dominique Meyer für die ehrenamtliche Aufgabe zur Verfügung zu stehen. Nachdem Meyer die Oper mit Saisonende in Richtung Mailänder Scala verlässt, habe sie sich „entschieden und der neuen designierten Staatsoperndirektion mitgeteilt, dass der kommende Ball mein letzter als Organisatorin sein wird“.

Konzentration auf Nationalrat

Nach ihrem Rückzug will sich Großbauer auf ihre Tätigkeit als Nationalratsabgeordnete konzentrieren. Hier übt die Organisatorin die Funktion der Kultursprecherin der ÖVP aus. „Daneben möchte ich mich mit Freude und Tatkraft auch neuen Herausforderungen stellen“, hieß es. Die designierte Staatsoperndirektion unter Bogdan Roscic wollte die Frage der Nachfolge von Großbauer am Montag vorerst nicht kommentieren. Zeit genug bleibt erstmals: Der Opernball 2021 findet am 11. Februar statt.

Maria Großbauer mit Dominique Meyer
APA/Georg Hochmuth
Großbauer argumentierte ihren Abgang mit dem Ende der Ära von Dominique Meyer

Über ihre Arbeit beim Opernball zog Großbauer eine positive Bilanz: „Es war für mich eine große Ehre und Freude, an der Seite von Dominique Meyer insgesamt viermal den Wiener Opernball gestalten und organisieren zu dürfen. Für mich war und ist der Opernball ein Herzensprojekt, nicht zuletzt, weil ich die Staatsoper mit ihrer Kunst und ihren Künstlern seit Kindheitstagen kenne und liebe – mein Herz hängt an dieser Institution“, meinte sie.

Enge Zusammenarbeit mit Meyer

Bei ihren insgesamt vier Bällen forcierte Großbauer unter dem Motto „Alles Oper“ den Kurs von Meyer, den Opernball zu einem „Ball der Künstler“ umzuformen. Opernthemen in allen Varianten – vom Opernball-Drink bis hin zur Debütantinnen-Tiara – zogen sich wie rote Fäden durch die von ihr organisierten Veranstaltungen. Kein Wunder, dass zwischen Großbauer und der Staatsoperndirektion – anders als bei ihren Vorgängerinnen – kein Blatt passte.

Der Staatsoperndirektor dankte Großbauer auch umgehend in einer Aussendung für ihre Arbeit: „Die Einnahmen konnten gesteigert werden, und die Nachfrage nach Logen und Karten ist überwältigend“, sagte Meyer: „Der Opernball ist heute wirklich der Ball der Wiener Staatsoper.“

Dominique Meyer, Doris Schmidauer, BP Alexander Van der Bellen, Auma Obama und Maria Großbauer auf der Feststiege im Rahmen des Wiener Opernballes
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Großbauer mit Auma Obama, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Doris Schmidauer und Meyer (von r. n. l.)

Heuriges Motto „Zauberflöte“

Ob das Motto „Alles Oper“ auch von ihrer Nachfolge übernommen wird, ist fraglich. Bei der Detailarbeit hat Großbauer aber den Opernball nachhaltig verbessert. So verbreiterte und verfeinerte sie etwa das Angebot von Speisen und Getränken. „Der Opernball ist ein Fest der Sinne. Dazu gehört neben Musik auch gute Kulinarik und Wein“, sagte Großbauer. Eine weitere Neuerung, die vor allem den Gästen zugutekam: Erstmals gab es auch in den Räumen jenseits des großen Ballsaales ausschließlich Livemusik.

Der Ball ist heuer an die Königin der Nacht aus Mozarts „Zauberflöte“ angelehnt. Bei der Eröffnung des Balls in der Wiener Staatsoper werden die beiden Publikumslieblinge der Opernwelt, Aida Garifullina und Piotr Beczala, als Solisten auftreten. Die „gefährlich-glanzvolle“ Königin der Nacht wird in der Oper omnipräsent sein: „Wir möchten unsere Gäste an Ort und Stelle und vor den TV-Bildschirmen mit auf eine Entdeckungsreise durch die Welt der sternflammenden Königin mitnehmen“, sagte Großbauer bei der Präsentation des Programms am vergangenen Dienstag.