Garnitur der U1 in der Station Stephansplatz
APA/Georg Hochmuth
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Chronik

Erneut offene Tür bei U1-Garnitur

Bei den Wiener Linien sorgt die nächste offene U-Bahn-Tür für Aufsehen: Diese hatte sich in einer U1 außerhalb der Station geöffnet. Die Fahrerin muss nun zur Nachschulung. Im ersten Fall einer offenen Tür sei ein Fahrgast schuld gewesen.

Das erste Video der offenen U1-Tür war am Montag kursiert. Zu sehen war, wie die U1 in der Station Vorgartenstraße losfuhr, wobei bei einem Waggon eine der zweiteiligen Türen auf einer Seite nicht zugegangen war. Der Zug wurde in der nächsten Station eingezogen. Das Fahrsicherheitssystem sollte solche Vorkommnisse eigentlich unmöglich machen, die Wiener Linien prüften den Fall – mehr dazu in U1-Garnitur fuhr mit offener Tür.

Fahrgast ignorierte Kennzeichnung

Dabei kam heraus, dass der U-Bahn-Fahrer bereits in der Abstellhalle beim Inbetriebnehmen des Zugs bemerkt hat, dass eine Tür nicht richtig schließt. „Er hat sie dann verriegelt und als defekt gekennzeichnet“, sagte Kathrin Liener, Pressesprecherin der Wiener Linien. Auch aus dem Überwachungssystem löschte der Fahrer die betroffene Tür – wie es in solchen Fällen Usus ist.

Ein Fahrgast ignorierte die Kennzeichnung. „In der Station Großfeldsiedlung hat er gewaltsam an der Tür gerüttelt und versucht, sie doch aufzubringen“, berichtete Liener. Was ihm in der Station zunächst misslang, passierte später. „Bei der Weiterfahrt ist sie dann doch aufgesprungen“, schilderte die Sprecherin.

Neun Stationen mit offener Tür gefahren

Auch nach mehr als zehn Minuten Fahrt kam kein Hinweis von den Fahrgästen. Erst bei der neunten Station mit offener Tür am Praterstern wurde der Fahrer informiert und die Garnitur dann unmittelbar darauf eingezogen. Die Wiener Linien appellieren an Fahrgäste, „auf keinen Fall zu versuchen, abgesperrte Türen zu öffnen“. Etwaige Vorfälle sollen immer sofort über die Notsprecheinrichtungen gemeldet werden.

Zweiter Vorfall wegen Bremsweg

Die Zeitung „Heute“ berichtete am Mittwoch von der nächsten Panne. Diese passierte zwischen den Stationen Alte Donau und Kagran, die Türen öffnete sich außerhalb der Station. Witterungsbedingt war der Bremsweg in der Station Alte Donau länger, die U-Bahn rutschte über den Haltepunkt.

In solchen Fällen ist vorgesehen, „dass die Türen vorne geschlossen bleiben und die Fahrer eine Durchsage machen, dass bitte die hinteren Ausgänge zu benutzen sind“, sagte Wiener Linien-Sprecherin Barbara Pertl. „Das hat in dem Fall nicht funktioniert“, berichtete die Sprecherin. Die U-Bahn-Fahrerin muss nun zur Nachschulung.