Exakt 24.228 Autos hat die Abschlepptruppe der MA 48 im Vorjahr abgeschleppt. Damit liege man im Durchschnitt, sagt MA 48-Sprecherin Ulrike Volk. In den vergangenen zehn Jahren habe man im Durchschnitt pro Jahr 24.200 Autos abgeschleppt.
Die Zulassungsbesitzer werden von der MA 48 schriftlich verständigt, dass ihr Auto am Abschleppplatz in Simmering abzuholen ist. Und sie bekommen einen sogenannten Kostenbescheid zugeschickt. Die Abschleppgebühr selbst macht für einen Pkw 264 Euro aus, dazu kommen Verwahrungskosten von zehn Euro pro Tag. Doch nicht allen Besitzerinnen und Besitzern ist ihr Auto noch so viel wert. Mehr als 800 abgeschleppte Autos wurden im Vorjahr nicht mehr abgeholt.
Dorotheum versteigerte 201 abgeschleppte Autos
Abgeschleppte Fahrzeuge ohne Kennzeichen gehen nach zwei Monaten ins Eigentum der Stadt über, bei Autos mit Kennzeichen sind es sechs Monate. Die Frist beginnt zu laufen, sobald das Schreiben der MA 48, dass das Auto abgeschleppt wurde, den Besitzerinnen und Besitzern zugestellt oder hinterlegt worden ist. Nicht abgeholte Fahrzeuge, die nach Ansicht der MA 48 noch einen Wert haben, lässt die Magistratsabteilung nach Ablauf der Frist versteigern. Der Rest wird verschrottet.
Im Vorjahr wurden insgesamt 628 abgeschleppte und nicht abgeholte Autos verschrottet, 201 Pkw hat die MA 48 über das Dorotheum versteigern lassen oder sie werden noch versteigert. Die nächste Versteigerung ist am 5. Februar in Vösendorf. „Dabei kommen aber keine großen Summen zusammen“, sagt Volk. Der Ausrufungspreis für die Autos liegt bei durchschnittlich 160 Euro pro Fahrzeug.
„Kosten werden trotzdem zugestellt“
„Wir freuen uns nicht über das Geschenk des Fahrzeughalters, wenn er das Auto nicht abholt. Denn die Kosten werden wir im trotzdem zustellen“, heißt es von der MA 48.
Generell ist das Abschleppen für die MA 48 kein Gewinn, sondern „ein Kostenersatz für den allgemeinen Aufwand“. Durch das Abschleppen falsch abgestellter und geparkter Autos soll die Sicherheit der Wienerinnen und Wiener gewährleistet werden. Denn der Anlass für die Gründung einer eigenen Abschleppgruppe bei der MA 48 im Jahr 1974 war ein trauriger: Eine Frau kam bei einem Wohnungsbrand in der Wiener Innenstadt ums Leben, da der Feuerwehr von falsch geparkten Fahrzeugen die Zufahrt versperrt war.