Rapid-Legende Fredi Körner mit Rapid-Schal um Hals
APA/Herbert Pfarrhofer
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Sport

Rapid-Legende „Fredi“ Körner verstorben

Der frühere österreichische Fußballnationalspieler Alfred „Fredi“ Körner ist am Donnerstag in der Früh nach kurzer Krankheit im 94. Lebensjahr verstorben. Das gab sein Ex-Club Rapid Wien, für den Körner von 1942 bis 1959 gespielt hatte, am Donnerstag bekannt.

Körner prägte den österreichischen Fußball der Nachkriegszeit, mit ihm verstarb der letzte Stammspieler einer herausragenden ÖFB-Auswahl, die bei der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz den dritten Rang erreichte. Ein derartiger Erfolg gelang davor und danach nicht mehr.

Trefferreichstes WM-Spiel der Geschichte

Dass es damals zu WM-Bronze reichte, war zu einem nicht unwesentlichen Teil Körners Verdienst. Als Offensivspieler erzielte er in der legendären Hitzeschlacht von Lausanne im Viertelfinale gegen Gastgeber Schweiz (7:5) zwei Tore. Sein erst am Dienstag verstorbener Freund Theodor „Turl“ Wagner traf damals dreifach. Das Spiel ist bis heute das trefferreichste der WM-Historie. Körner jubelte auch vier Jahre später in Schweden beim 2:2 gegen England. In insgesamt 47 Auftritten für das Nationalteam schrieb er 15-mal an.

Ein Nachruf von Radio-Wien-Sportreporter Martin Lang

Von 1942 bis 1959 trug Körner 17 Saisonen lang den Rapid-Dress, feierte sieben Meistertitel und erzielte in 283 Meisterschaftsspielen insgesamt 157 Tore. 1950/1951 gewann der Linksaußen mit Rapid den Vorgänger des Europacups, den Zentropacup. Im Finale setzten sich die Hütteldorfer gegen Wacker Wien mit 3:2 durch. Gemeinsam mit seinem älteren, bereits 1989 verstorbenen Bruder Robert bildete der am 14. Februar 1926 geborene Alfred Körner als „Körner II“ das beste Brüderpaar, das je für Grün-Weiß spielte.

Seine Karriere ließ er von 1959 bis 1963 bei der Admira ausklingen. Bis zuletzt nahm er aber aktiv am Vereinsleben seines Herzensclubs Rapid teil, war Mitglied des Ethikrats und besuchte laut Rapid jedes Heimspiel. Anlässlich seines 90. Geburtstag wurde der Hauptbewerb des Rapidlaufs, bei dem Körner das Startsignal gab, in Alfred-Körner-Lauf benannt.

Rapid plant Trauerminute beim nächsten Pflichtspiel

Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek sagte zum Ableben der Clubikone: „Wie kaum ein anderer lebte Fredi Körner bis zu seinem letzten Atemzug die klassischen grün-weißen Tugenden, er setzte stets auf Zusammenhalt und repräsentierte den personifizierten Rapidgeist. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren, er wird als einer der größten Persönlichkeiten unserer Vereinsgeschichte in Erinnerung bleiben.“

Körner verstarb laut Rapid-Angaben nach kurzer Krankheit. Zum Gedenken werden die Grün-Weißen das erste Pflichtspiel im neuen Jahr gegen Wattens mit einer Trauerminute beginnen und mit Trauerflor spielen.