Wissenschaft

TU-Forscher simulieren Coronavirus-Verbreitung

Auch die Technische Universität (TU) Wien beschäftigt sich mit dem Coronavirus. Experten berechnen seit einigen Tagen, wie sich das Coronavirus im Falle des Falles hierzulande ausbreiten könnte und wie sich eine mögliche Epidemie verhindern ließe.

Bilder aus China, wo es mittlerweile offiziell mehr als 6.000 Personen gibt, die vom Corona-Virus infiziert sind, gehen dieser Tage um die Welt. Szenarien, die an der TU Wien eine Forschergruppe für Österreich virtuell simuliert. Mit eigens entwickelten Computermodellen errechnen die Informatiker und Mathematiker seit Samstag mögliche Szenarien, wie sich das Corona-Virus hierzulande ausbreiten könnte.

Forscher und Programm
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Mit Mathematik- und Informatikkenntnissen berechnen TU-Forscher, wie sich das Corona-Virus in Österreich ausbreiten könnte

Horrorszenario: Fünf Millionen Erkrankte, Ausgangspunkt Flughafen Wien-Schwechat. „Man sieht die Effekte, wenn man nicht zuhause bleibt. Wenn man lange in diesem System, in diesem Kontaktnetzwerk bleibt, dann kriegen wir wirklich ein Problem“, schildert Niki Popper, Simulationsexperte an der TU Wien, in der ORF-Sendung „Wien heute“.

Häufig Händewaschen und auf das ‚Abbusseln‘ verzichten

Ziel dieser Computermodelle ist es, zu veranschaulichen, welche Faktoren eine rasante Ausbreitung der neuen Infektions-Krankheit verhindern können, um Gegenstrategien zu ergreifen. „In der Zeit, in der so eine Infektion umhergeht, sollte man häufiger Hände waschen oder auch nicht jeden abbusseln, sondern grundsätzlich aufpassen, und das, nicht nur wenn man krank ist“, betont Martin Bicher, Mathematiker und Informatiker an der TU Wien.

Corona-Virus beschäftigt TU Wien

Das Auftauchen des Corona-Virus beschäftigt auch die TU in Wien. Darum berechnen Simulations-Experten seit einigen Tagen, wie sich das Virus im Falle des Falles hierzulande ausbreiten könnte.

Sie seien guter Dinge, da die bisher verdächtigen Fälle gleich im Krankenhaus aufgenommen und isoliert worden seien, sagen die beiden Forscher. Das sei ein ganz wichtiger Aspekt. Im Simulieren solcher Szenarien haben die TU-Forscher schon jahrelange Erfahrung mit Ausbreitungsmodellen für andere Infektionskrankheiten, wie Influenza oder Masern.

Verbreitungsmodell
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Computermodelle simulieren die Ausbreitung von Infektionen

Modell liefert Informationen für Ressourcenplanung

Ihre Erkenntnisse nutzen Mediziner, Gesundheitsbehörden und Krankenhausbetreiber in Österreich. „Mit dem Modell kann man sehr schön sich anschauen, wo man wieviele Ressourcen braucht. Ressourcen heißt, wieviele Krankenhausbetten werde ich brauchen, wo brauche ich möglicherweise viele Pflegekräfte“, betont Popper.

Damit es nicht zu einer großräumigen und schnellen Ausbreitung des Corona-Virus kommt, geht es also darum, möglichst früh das Richtige zu tun. Ihren Beitrag leisten die beiden TU-Mitarbeiter, indem sie schon einmal ohne Auftrag begonnen haben, Ausbreitungs-Modelle zu erstellen. Damit im Fall des Falles das österreichische Gesundheitssystem damit rasch versorgt werden kann.