Zigaretten auf Straße
APA/Georg Hochmuth
dpa/dpaweb
Chronik

Waste Watcher: Hauptarbeit mit Zigarettenstummeln

Die Waste Watcher haben im Vorjahr 7.853 Strafen verhängt. Die mit Abstand häufigste Müllsünde war einmal mehr die unsachgemäße Entsorgung von Zigarettenstummeln. Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) warnt davor, dass durch die Glimmstängel Mikroplastik in die Natur gelangt.

Rund 90 Prozent aller Amtshandlungen betrafen 2019 laut Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) die Verunreinigung durch Glimmstängel. Allein 7.196 Organstrafen wurden hier in Rechnung gestellt. Sie schlagen mit 50 Euro zu Buche. Werden Zigaretten aus dem Auto geworfen, kann das mindestens 100 Euro kosten. Dazu kamen 560 Anzeigen und 998 Ermahnungen.

Strafen auch wegen Hundstrümmerln und Einkaufswägen

Geraucht wird in Wien offenbar jede Menge. Laut Stadt wurden im Vorjahr beachtliche 128 Millionen Stummel in den fast 21.600 Mistkübeln mit Aschenbecheraufsatz und den mehr als 2.100 freistehenden Aschenrohren entsorgt. Sima verwies bei der Thematik darauf, dass auf den Boden oder ins Wasser geworfene Zigaretten nicht nur Giftstoffe, sondern durch den Kunststoffanteil im Filter auch Mikroplastik in die Umwelt gelangten.

Wiener Müllpolizei mit Einkaufswagerl
PID/C.FUERTHNER
Die städtische Abfalltruppe schreitet auch bei falsch abgestellten Einkaufswagen ein

Hinter den nicht fachgerecht entsorgten Zigarettenresten rangierten in der Waste-Watcher-Statistik die Hundstrümmerl. Die 381 Amtshandlungen setzten sich aus 326 Organmandaten, 31 Anzeigen und 24 Ermahnungen zusammen. Wegen illegal abgestellter Einkaufswägen musste der Kontrolltrupp 141 Mal (70 Strafen, 42 Anzeigen, 29 Ermahnungen) einschreiten. Nur 16 Interventionen gab es aufgrund von Sperrmüll. Die restlichen 396 Amtshandlungen verteilten sich auf sonstige Abfallvergehen.

Zigarettenstummel auf Gehsteig
APA/dpa/Patrick Seeger
Werden Zigarettenstummel auf die Straße geworfen, drohen Strafen von bis zu 100 Euro

50 hauptberufliche Müllpolizisten seit 2008 im Einsatz

Bei aller Strenge betonte Sima: „Unser Ziel sind nicht maximale Strafen, sondern maximale Sauberkeit.“ Folglich wurden allein im Vorjahr fast 26.000 „Infogespräche“ geführt. Die Waste Watcher wurden 2008 ins Leben gerufen. Sie zählen derzeit rund 50 hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Dazu kommen in etwa 400 speziell ausgebildete Personen des Stadtgartenamts und der Müllentsorgung, die Kontrollaufgaben im Rahmen ihres Außendienstes miterledigen. Seit Bestehen der Mistbrigade wurden insgesamt 83.139 Amtshandlungen vorgenommen. Diese setzten sich aus 55.434 Organstrafen, 15.781 Ermahnungen und 11.924 Anzeigen zusammen.