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ORF/Rosza
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Chronik

Heumarkt: Bund schickte Bericht an UNESCO

Im Zusammenhang mit dem Wiener Heumarkt-Projekt hat das Welterbezentrum der UNESCO in Paris wieder einmal Post aus Österreich bekommen. Der Bund als zuständiger Vertragspartner übermittelte den geforderten Status-quo-Bericht in Sachen Welterbeerhalt für die Innenstadt.

Deren Status ist bekanntlich infolge des Heumarkt-Vorhabens samt Hochhaus am Rande der City gefährdet. In sogenannten „State of Conservation-Reports“ soll dargelegt werden, welche Schritte seitens des Vertragsstaats unternommen werden und wurden, um die Gefährdungen für das Welterbe abzuwenden.

In der Causa Heumarkt sei der Bund nun in seinem Bericht auf die im Dezember 2019 getroffene Entscheidung der Stadt Wien und des Investors Michael Tojner eingegangen, auf den zuletzt 66 Meter hohen Turm im Zuge der Heumarkt-Neugestaltung verzichten bzw. diesen redimensionieren zu wollen, teilte die österreichische UNESCO-Kommission am Montagnachmittag in einer Aussendung mit. Die Höhe des Baus war der Hauptgrund, dass die Innere Stadt auf die Rote Liste der Welterbeschützer gesetzt worden war.

Entscheidung über Verbleib auf Roter Liste im Sommer

Das Ergebnis der Neuplanung ist allerdings noch offen. Des Weiteren werde im Schreiben ein umfangreicher Managementplan für den langfristigen Erhalt des Welterbes angekündigt.

Der Status-quo-Bericht versteht sich als Grundlage für einen noch konkreteren Maßnahmenkatalog („Desired State of Conversation-Report“), der in Zusammenarbeit von Stadt, UNESCO-Kommission Österreich und dessen Denkmalbeirat ICOMOS noch erarbeitet wird. Auf dessen Basis wiederum soll dann bei der nächsten Sitzung des Welterbekomitees entschieden werden, ob das „Historische Zentrum von Wien“ wieder von der Roten Liste gestrichen werden kann. Das Treffen findet von 29. Juni bis 9. Juli in Fuzhou (China) statt.

Die Präsidentin der heimischen UNESCO-Kommission, Sabine Haag, zeigte sich heute ob des Verzichts auf den 66-Meter-Turm vorsichtig optimistisch: „Die aktuellen Entwicklungen zeigen jedoch, dass die letzten Monate die Basis für eine konstruktive Zusammenarbeit bereitet haben, welche zuversichtlich stimmen, dass eine dem Welterbe würdige Lösung möglich ist.“