Die sieben zurückgeholten Personen stehen unter Quarantäne. Einer von ihnen ist Robert Moser. „Wien heute“ erreichte ihn per Videotelefonat. „Ich befinde mich da an einem geheimen Ort, um die anderen, die da mit mir sind, zu schützen, hat man mir gesagt“, erzählt Moser.
Die sieben Personen wurden von der Magistratsabteilung 15 getrennt voneinander untergebracht. „Jeweils in ihren sozialen Gruppen. Das junge Paar, die Mutter mit ihrem Kind, und die Einzelpersonen jeweils extra. Sie haben dort eine eigene Nasseinheit, eine kleine Küche und sie werden von uns versorgt“, sagt die stellvertretende Landessanitätsdirektorin von Wien, Ursula Karnthaler.
Mahlzeiten von „Essen auf Rädern“
Robert Moser erzählt, dass sie einander, obwohl negativ getestet, nicht besuchen dürfen. Falls doch noch jemand Symptome aufweist. Ihre Mahlzeiten bekommen sie von „Essen auf Rädern“. Der 44-jährige Tiroler schlafe im Moment viel, da die Heimreise zwar aufregend, aber auch anstrengend gewesen sei.
„Als wir da südlich von Marseille auf dem Militärstützpunkt gelandet sind, haben wir noch zwei Stunden warten müssen, bis alle verschiedenen Nationen draußen waren aus dem Flieger. Weil jede Nation hat das irgendwie ein bisschen anders koordiniert“, erzählt Moser.
„Aber die Maßnahmen sind sicher richtig“
Der österreichische Honorarkonsul in China, Nikolai Herold, hat die Reiserückkehrer aus der betroffenen Region geholt und begleitet. „Man war etwa sicherlich 15 Stunden schon einmal beschäftigt zu warten. In dieser Ungewissheit vor dem französischen Konsulat, bis man dann am Flughafen war und bis man dann in den Flieger hineinkonnte. Dann hat sich der Abflug ja auch noch verzögert. Insgesamt waren das recht lange Stunden für alle“, sagt Herold.
Der Honorarkonsul ist, wie Robert Moser, ebenfalls in Quarantäne. „Ich persönlich schätze das Virus nicht so gefährlich ein. Aber die Maßnahmen sind sicher richtig“, findet Moser.
Alle Verdachtsfälle werden in Wien getestet
Entwarnungen und neue Verdachtsfälle wechseln einander im Moment fast stündlich ab. Denn es muss schnell feststehen, ob sich ein Mensch tatsächlich mit dem Coronavirus angesteckt hat oder nicht. Und deshalb hat das Zentrum für Virologie an der MedUni Wien nach wie vor viel zu tun. Denn alle Verdachtsfälle Österreichs werden in Wien getestet.
So leben die Heimkehrer in Quarantäne
Obwohl die Proben negativ waren, müssen die sieben China-Heimkehrer noch zwei Wochen in Quarantäne bleiben. Ein Betroffener schildert seine Erlebnisse.
„Wir haben praktisch jeden Tag Einzeleinsendungen. Wir testen jeden Patienten, wenn er kommt. Wir warten nicht auf mehrere zusammen. Sondern jeder ist ein dringender Fall und wartet darauf, aus der Quarantäne entlassen zu werden. Es ist daher eine sehr intensive Zeit, weil auch wir sehr viel Manpower brauchen, um das zu bewältigen“, sagt Elisabeth Puchhammer, die Laborleiterin am Zentrum für Virologie der MedUni Wien, gegenüber „Wien heute“.
Für den Test werden von Personen, die als Verdachtsfälle eingestuft worden sind, verschiedene Abstriche genommen. „Wir waren die ersten in Österreich, die diese Tests zur Verfügung hatten. Wir sind als Experteninstitut auch international bestens vernetzt. Innerhalb von wenigen Tagen haben wir den Test daher auch durchführen können“, sagt Puchhammer.
China-Heimkehrer negativ auf Coronavirus getestet
Die sieben Heimkehrer aus China sind negativ auf das Coronavirus getestet wurden. Die Proben wurden von der MedUni Wien analysiert.
Laufende Untersuchungen für Heimkehrer
Den sieben aus China zurückgeholten Österreichern geht es aktuell gut. Sie sind gesund, stehen aber unter Quarantäne. „Sie werden jetzt insgesamt 14 Tage nachbeobachtet unsere Reiserückkehrer. Und zwar schauen sie einerseits auf klinische Symptome, ob sie jetzt Husten bekommen, andere Atemwegsbeschwerden oder Fieber. Parallel dazu finden weiter mit den Experten der Virologie, Nasen-Rachen-Abstriche statt. Die werden dann auf das Coronavirus untersucht“, sagt Landessanitätsdirektorin von Wien, Ursula Karnthaler.
Auch morgen werden die Heimkehrer wieder von einer Ärztin untersucht. „Es werden Proben aus den Atemwegen, Hals, Nase entnommen. Auch möglichst tiefe Sekrete, also Hustensekrete, wären gut. Da wird dann geschaut, ob Virus drinnen ist“, sagt Puchhammer. Verläuft jeder Test innerhalb dieser zwei Wochen negativ, sind die Rückkehrer mit hundertprozentiger Sicherheit nicht mit dem Coronavirus infiziert.