Autos fahren im Schneetreiben auf der Praterstraße
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Politik

Praterstraße: Tempo 30 wird weiter geprüft

Kommt Tempo 30 auf der Praterstraße oder nicht? Die Antwort auf diese umstrittene Frage wurde am Donnerstag vertagt. Die Verhandlung der zuständigen Magistratsabteilungen und Behörden brachte noch kein Ergebnis. Es soll weiter geprüft werden.

Erhoben werden sollen noch die Lärmbelastung in der Praterstraße und die aktuellen Verkehrszahlen, hießt es am Donnerstag aus dem Büro von Uschi Lichtenegger, grüne Bezirksvorsteherin von Wien-Leopoldstadt. Zudem würden Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Die Ergebnisse sollen dann bei der Entscheidung helfen, ob die Verkehrssituation eine Tempo-30-Zone zulässt.

„Klar ist, dass mein Ziel nach wie vor das Gleiche bleibt: Die Praterstraße soll Tempo 30 bekommen“, teilte Lichtenegger schriftlich mit. „Die Praterstraße ist ein Wohngebiet, hier leben und arbeiten viele Menschen. Tempo 30 würde eine höhere Aufenthaltsqualität, Verkehrssicherheit, Lärmschutz und bessere Luft bringen.“ Eine Verkehrsberuhigung sei einer der am häufigsten geäußerten Wünsche von Anrainern und Wirtschaftstreibenden, verwies sie zudem auf ein Bürgerbeteiligungsverfahren.

Antrag im Alleingang

Lichtenegger hatte den Antrag auf Tempo 30 im Alleingang und ohne Abstimmung im Bezirksparlament eingebracht. Bis auf die NEOS, die sich ebenfalls für Tempo 30 in der Praterstraße aussprechen, schäumten alle Parteien über Lichteneggers Vorstoß. Selbst bei der SPÖ hieß es, mit ihr sei nie über Tempo 30 gesprochen worden.

Dabei sind Grüne und SPÖ im Bezirk eigentlich Partner bei der Neugestaltung der Praterstraße. Die SPÖ wollte aber zuerst noch Ergebnisse einer Verkehrsstudie abwarten. ÖVP und FPÖ haben sich in der Vergangenheit gegen eine Umgestaltung ausgesprochen. Die FPÖ sprach sich erst vor wenigen Tagen dafür aus, Geld in dringendere Projekte als den Umbau der Praterstraße zu stecken.

Umgestaltung der Straße seit Jahren Thema

Die Umgestaltung der Praterstraße ist in der Leopoldstadt seit Jahren Thema. Im Dezember 2015 freute sich Lichtenegger, damals Klubobfrau der Grünen Leopoldstadt, über einen ersten Erfolg für das Projekt Praterstraße. Der Bezirk beschloss damals einen breit angelegten Beteiligungsprozess für Bürgerinnen und Bürger beim Umbau des Nestroyplatzes. Dieser sei ein bedeutender Platz der Praterstraße. Diese wiederum sei eine der wichtigsten Geschäftsstraßen der Leopoldstadt und in den überregionalen Planungen der Stadt Wien ein sehr wichtiger Abschnitt für den Rad- und Fußverkehr, hieß es damals.

Im März 2019 begann der Planungsprozess für die Neugestaltung der Praterstraße. Ergebnisse sollten noch im Frühjahr präsentiert werden und der Umbau 2020 beginnen. Ziel sei unter anderem eine Modernisierung des Radwegs und eine Erhöhung der Verkehrssicherheit.