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Chronik

Hamsterschutz gegen Baumaschinen

Neben der Süd-Ost-Tangente wird beim Knoten Landstraße derzeit eine Schutzzone für Feldhamster errichtet. Die eingezäunte Wiese ist 2.500 Quadratmeter groß und soll die Tiere bei der Generalsanierung der Hochstraße St. Marx vor Baumaschinen schützen.

Unter den rund 40 Jahre alten Autobahn-Brücken leben Feldhamster – so der Verdacht. Jetzt sind sie von einer Baustelle bedroht. Am 9. März startet die Sanierung der Hochstraße St. Marx. Bis Ende 2022 werden drei Kilometer der Süd-Ost-Tangente rundum erneuert.

„Es werden etwa die gesamten Brückentragwerke generalsaniert. Das heißt, es werden hier große Gerüste aufgehängt, es werden schadhafte Betonteile entfernt und wieder erneuert und dazu sind einige große Baumaschinen im Einsatz“, erklärte Brigitte Müllneritsch, ASFINAG-Regionalleiterin Wien, gegenüber „Wien heute“.

Hamsterschutz an der Süd-Ost-Tangente
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Die Schutzzone umfasst 2.500 Quadratmeter

Hamster sollen weiter Futter finden

Damit die in Wien streng geschützten Feldhamster die Bauarbeiten überleben, hat die ASFINAG im Jänner eine 2.500 Quadratmeter große Hamsterschutzzone errichtet – als Rückzugsort für die Tiere während der Arbeiten. „Der innere Bereich ist naturbelassen und wird von uns zweimal im Jahr gemäht. Das ist auch notwendig, damit die Hamster auch weiterhin Futter finden und damit die ganzen Samen der Gräser und Blumen aufgehen können“, so Müllneritsch.

Schutzkäfig für Feldhamster

Die Asfinag hat eine Schutzzone für Feldhamster bei der Baustelle bei der Hochstraße in St. Marx eingerichtet.

Rund um die Hamsterschutzfläche ist die oberste Bodenschicht abgetragen worden, erklärte Müllneritsch: „Das dient dazu, dass sich die Hamster in diesen Flächen auch gar nicht mehr ansiedeln. Denn die bevorzugen eher diesen weichen Wiesenboden und das Steinige wollen sie nicht so gerne. Damit versichern wir uns, dass sich die Hamster eher in dieser Fläche aufhalten, im geschützten Bereich, und nicht draußen, wo dann die Baumaschinen unterwegs sind.“

Rund 30.000 Euro hat die ASFINAG in die Schutzzone investiert. Begleitet wird das Projekt von der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22), von Ziviltechnikern und Forschern. Vielleicht helfen die Maßnahmen, mehr über die Tiere zu erfahren. Denn bisher hat man nur Bauten entdeckt. Es gibt weder offizielle Zahlen noch Beweisbilder von den „Autobahn-Hamstern“.