Leute

Opernballeröffnung erstmals mit Gesang

Nicht nur der erste Auftritt eines gleichgeschlechtlichen Paares bedeutet bei der Eröffnung des diesjährigen Opernballs eine Premiere. Erstmals wird es auch eine Gesangseinlage der Debütantinnen und Debütanten geben.

Die Choreografie für die 144 Paare wird heuer zum zweiten Mal von der oberösterreichischen Tanzschule Santner übernommen. Nach der ersten Hebefigur bei der Eröffnung 2019 hält auch die diesjährige Choreografie eine Neuerung bereit: Erstmals werden Debütanten im Chor mitsingen – und zwar „Lalalala“ bei der Bauernpolka von Johann Strauß. Das ist durchaus herausfordernd: „Man unterschätzt das mit dem gleichzeitigen Tanzen, aber sie machen es sehr gut“, sagte Maria Santner der APA.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Debütantinnen und Debütanten im Rahmen der Hauptprobe  des Jungdamen- und Jungherren-Komitees für den Opernball
APA/Herbert P. Oczeret
Debütantinnen und Debütanten im Rahmen der Hauptprobe  des Jungdamen- und Jungherren-Komitees für den Opernball
APA/Herbert P. Oczeret
Debütantinnen und Debütanten im Rahmen der Hauptprobe  des Jungdamen- und Jungherren-Komitees für den Opernball
APA/Herbert P. Oczeret
Debütantinnen und Debütanten im Rahmen der Hauptprobe  des Jungdamen- und Jungherren-Komiteesfür den Opernball
APA/Herbert P. Oczeret
Debütantinnen und Debütanten im Rahmen der Hauptprobe  des Jungdamen- und Jungherren-Komitees für den Opernball
APA/Herbert P. Oczeret
Debütantinnen und Debütanten im Rahmen der Hauptprobe  des Jungdamen- und Jungherren-Komitees für den Opernball
APA/Herbert P. Oczeret
Das gleichgeschlechtliche Paar Iris Klopfer (L.) und Sophie Grau im Rahmen der Hauptprobe  des Jungdamen- und Jungherren-Komitees für den Opernball
APA/Herbert P. Oczeret

Das geheime Ziel von Opernballorganisatorin Maria Großbauer ist, auch die Besucher des Opernballes zum Mitsingen zu bewegen. „Es sind ja auch ein paar Sänger darunter, und der Text ist international“, meinte Großbauer. Bei der Hauptprobe am Sonntag erhielten die jungen Paare Unterstützung von Martin Schebesta, Vizeleiter des Staatsopernchors.

Premiere für gleichgeschlechtliches Paar

Unter den Debütanten aus insgesamt elf Ländern ist erstmals ein gleichgeschlechtliches Paar – in Reihe 18. Sophie Grau wird im Frack eröffnen, ihre Tanzpartnerin Iris Klopfer im weißen Kleid. Die 21-Jährige sieht sich nicht hauptsächlich als Frau, sondern als „nicht binäre Person“ (Menschen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugeordnet fühlen, Anm.).

Das gleichgeschlechtliche Paar Iris Klopfer (L.) und Sophie Grau im Rahmen der Hauptprobe  des Jungdamen- und Jungherren-Komitees
APA/Herbert P. Oczeret
Iris Klopfer (l.) und Sophie Grau sind das erste gleichgeschlechtliche Paar bei einer Opernballeröffnung

Ihre Mitdebütanten hätten das zunächst nicht registriert, über diese Reaktion hätten sie sich sehr gefreut, sagten die beiden langjährigen Schulfreundinnen der APA. „Als wir es ihnen gesagt haben, haben die anderen sehr gechillt reagiert, sie finden das alle super“, sagte Klopfer bei der Tanzprobe.

Überrascht waren die beiden aber vom großen Medienandrang. „Bei der Probe heute hatte ich Angst, auf eine Kamera zu treten“, berichtete Grau. Das ein queeres Paar eröffnen darf, „soll eigentlich nichts Besonderes sein“, so Grau. Dennoch „muss jemand der Erste sein“, sagte die 21-Jährige. Jeder könne beim Tanzen das Führen lernen, so die junge Deutsche. Außerdem hänge es nicht davon ab, „was man in der Hose hat“. Wer von beiden im Frack und wer im Kleid eröffnen wird, sei von Anfang an klar gewesen. Grau trägt einen Kurzhaarschnitt. Für die Tiara hätte sie sich länger vorbereiten und die Haare wachsen lassen müssen, sagte die Deutsche lachend.