„Sie ist super“, gab sich Lugner am Abend schon im Frack weiter begeistert von der italienischen Schauspielerin. „Er ist so sympathisch“, gab sie das Kompliment zurück. Warum frühere Gäste Lugner nicht gerade glücklich gemacht haben, fragte sich Muti. „Aber mich stört nur wenig“, sagte die Diva. Dass sie nicht des Baumeisters erste Wahl war, ließ die italienische Schauspielerin kalt: „Ersatzgast zu sein, ist mir egal. Das passiert bei Filmen ja auch ständig“, sagte Muti. Die Schauspielerin freute sich vor allem auf die Gesangsdarbietungen in der Oper. „Wenn es nicht zu viel Drängerei gibt, werde ich vielleicht auch tanzen“, kündigte Muti an.
Liveticker auf news.ORF.at
Mit dem Liveticker auf news.ORF.at können Sie das Geschehen beim 64. Opernball mitverfolgen. Um 19.00 Uhr meldete sich zuerst „Wien heute“-Redakteur Florian Kobler live vom Red Carpet vor der Staatsoper. Wenig später berichtete Reporterin Katharina Reigersberg aus der Staatsoper.
Opernball: Bericht vom red Carpet
Die Gäste werden bald ankommen. Am roten Teppich vor der Staatsoper steht schon „Wien heute“-Reporter Florian Kobler.
Opernball: Bericht aus der Staatsoper
Reporterin Katharina Reigersberg meldet sich aus der Staatsoper. Bei ihr ist Operndirektor Dominique Meyer.
Für Organisatorin Maria Großbauer und Staatsoperndirektor Dominique Meyer ist es der letzte Opernball. Das Aufgebot an Prominenten ist wieder groß. Erstmals tanzt ein gleichgeschlechtliches Debütantenpaar durch die Oper, die 500 Arbeiter seit Dienstag in einen Ballsaal verwandelt haben.
Sopranistin und Startenor singen zur Eröffnung
Die Tanzschule Santner sorgt bei der Choreografie des Eröffnungstanzes bereits für die erste Premiere: Bei der „Bauern-Polka“ von Johann Strauß (Sohn) singen Debütantinnen und Debütanten im Chor den international verständlichen Text „Lalala“. Die Tanzschule ist erstmals auch für den Einzug des Komitees und den Eröffnungswalzer „An der schönen blauen Donau“ verantwortlich. Die Eröffnung endet traditionell mit den Klängen des „Donauwalzers“ und mit einem gemeinsamen Ausruf aller Staatsopernkünstler: „Alles Walzer!“
Die Sopranistin Aida Garifullina und der Startenor Piotr Beczala singen „Sempre libera“ aus „La traviata“ von Giuseppe Verdi, „E lucevan le stelle“ aus „Tosca“ von Giacomo Puccini und „Tanzen möcht’ ich“ aus „Die Csardasfürstin“ von Emmerich Kalman. James Conlon dirigiert das Wiener Staatsopernorchester zur Ouvertüre aus der „Zauberflöte“. Das Bühnenorchester der Wiener Staatsoper leitet Markus Henn und das Wiener Opernball Orchester Andreas Spörri. Das Staatsballett und die Ballettakademie tanzen zum Abendblätter-Walzer von Jacques Offenbach.
Debütantenpaare mit besonderen Anliegen
144 Debütantenpaare ziehen zur Eröffnung in den Ballsaal ein, und es kommt gleich zur nächsten Premiere: Zwei Frauen in Frack und Ballrobe bilden ein Paar. Sie tanzen für Chancengleichheit von gleichgeschlechtlichen Paaren bei traditionellen Veranstaltungen. Die vorgeschriebene Kleiderordnung in Schwarz und Weiß war für sie kein Problem. Organisatorin Maria Großbauer freute sich, weil die beiden mit dem Beherrschen des Linkswalzers das wichtigste Kriterium erfüllen. Staatsoperndirektor Dominique Meyer unterstrich überhaupt, dass wir „nicht mehr im 19. Jahrhundert“ leben.
Für ein anderes Paar ist sein Auftritt ein ganz persönlicher Triumph: Sophia Windisch und David Haslinger leiden an einem der schwersten Geburtsfehler des Herzens. Ihnen fehlt jeweils eine Herzkammer. Bis in die 1980er Jahre galt diese Erkrankung als nicht behandelbar. Sophia war eines der ersten Kinder in Österreich, das operiert wurde. Obwohl ihnen eine Herzhälfte fehlt, sind die Betroffenen aber erstaunlich gut belastbar. Sport ist nur unter größeren Anstrengungen möglich. Sophia und David legten bei den Tanzproben längere Pausen ein. Die Eröffnung sollten sie aber locker schaffen.
Politische Präsenz trotz Absagen groß
Bundespräsident Alexander Van der Bellen kommt als Österreichs ranghöchster Politiker zum Ball. Er wird den Einzug der Debütanten aus seiner Loge mitverfolgen. Nicht mit dabei ist Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Er nimmt am EU-Budgetgipfel teil. Zahlreiche ÖVP-Ministerinnen und -Minister bringen aber Gäste aufs Parkett. Den prominentesten Gast hat dabei Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) eingeladen: den griechischen Vizepräsidenten der EU-Kommission Margaritis Schinas.
Auch Rot und Grün sind beim Opernball vertreten – mit Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) fehlt. Die Spitzenvertreter der Freiheitlichen scheuen heuer das Scheinwerferlicht am Opernball. Auch deren ehemaliger Chef Heinz-Christian Strache, der an seinem außerfreiheitlichen Comeback arbeitet, legt eine Tanzpause ein.
Ornella Muti und weitere Prominenz
Neben Lugners Ballgast Ornella Muti, die vor allem in den 1980er Jahren an der Seite von Adriano Celentano in Komödien zu sehen war, wird beim heurigen Opernball ein Filmstar aus Hollywood erwartet: Gabriel Luna, der neue Darsteller des „Terminator“. Er wird sich eine Loge mit dem ehemaligen „Mister Universe“, dem muskelbepackten Ralf Moeller, teilen, einem der Darsteller im Monumentalfilm „Gladiator“ (2000).
Letzter Ball für Meyer und Großbauer
Für die scheidende Organisatorin Maria Großbauer ist ihr vierter Opernball gleichzeitig auch der letzte Ball. Dabei verabschiedet sie sich auch selbst künstlerisch: Kurz vor Mitternacht wird die studierte Saxofonistin im Duett mit Nils Landgren (Posaune) und der Bernd Fröhlich Bigband im großen Saal einen Abschiedssong spielen. Gekleidet soll sie dabei in einem Damen-Frack sein, hieß es seitens des Opernhauses. „Mit dem berühmten Duke Ellington-Jazzstandard ‚In a Sentimental Mood‘ sage ich musikalisch Danke und Auf Wiedersehen“, so Großbauer.
Auch für Staatsoperndirektor Dominique Meyer ist es heuer der letzte Ball vor seinem Wechsel zur Mailänder Scala. Rückblickend zog Meyer Bilanz über die letzten zehn Jahre. Mit seinen Mitarbeitern gemeinsam sei es ihm gelungen, die Künstler des Hauses in den Mittelpunkt zu stellen. „Der Opernball ist ein Künstlerball“, freute sich der scheidende Direktor. Als Gast werde er das Society-Spektakel künftig „eher nicht“ besuchen.
Der Opernball im ORF
Der ORF überträgt den Höhepunkt der Ballsaison ab 20.15 Uhr rund vier Stunden live in ORF2 und im Livestream – mehr dazu in tv.ORF.at. news.ORF.at berichtet am Abend per Liveticker in Text, Bild und Videos über den Opernball.
Neuzugang im Moderationsteam
Am Donnerstag steht das Programm in ORF2 ab 20.15 Uhr ganz im Zeichen des Society-Spektaktels. Im ORF-Moderatorenteam gibt es ebenfalls eine Premiere: Neben Alfons Haider und Mirjam Weichselbraun führt erstmals Teresa Vogl durch den Abend. Das Moderatorentrio meldet sich mit Interviewpartnerinnen und Interviewpartnern von den Ball-Locations vor und in der Staatsoper. Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz kommentieren die Übertragung für die Fernsehzuseherinnen und Fernsehzuseher.
Am Freitag heißt es um 20.15 Uhr wieder „Alles Opernball“. Kristina Inhof zeigt die Ballgäste beim Feiern in ihren Logen, den Bars und Festräumen und gibt Einblicke, was sich sonst noch alles ereignet hat. Gezeigt werden auch Geschehnisse der Ballnacht, die während der Live-Übertragung am Donnerstag nicht zu sehen waren.
Berichte von Radio Wien und „Wien heute“
Radio Wien liefert Interviews mit Ballgästen live aus den Logen und bittet Prominente vor das Mikrofon. In „Guten Morgen Wien“ sind am Freitag Highlights der Ballnacht zu hören. Im Zentrum der ORF-Wien-Aktivitäten steht als Programmpunkt für alle Ballgäste die Radio-Wien-Opernballdisco mit DJ Johannes Willrader. „Wien heute“-Reporterinnen und -Reporter melden sich vom Red Carpet und auch direkt aus der Oper. Am Tag nach dem Ball präsentiert die Redaktion nochmals die Highlights der Ballnacht.