Herbert Gschwindl betreibt rund 100 Linienbusse für die Wiener Linien. 40 davon sind nun mit Abbiegeassistent ausgestattet und in Wien unterwegs. Er hat die neuen Modelle freiwillig mit dem Warnsystem angeschafft. Ab 2022 müssen dann aber neue Fahrzeuge in der gesamten EU ohnehin einen verpflichtenden Abbiegeassistenten haben. Das betrifft sowohl Lkw als auch Busse.
„Wenn sich jemand nähert, dann beginnt ein gelbes Licht zu leuchten. Wenn jemand noch näher kommt, dann leutet das Licht rot und der Sitz beginnt zu vibrieren. Und das hilft natürlich auch dem Fahrer, dass man rechtzeitig bremsen und stehen bleiben kann“, sagt Busfahrerin Snjezana gegenüber „Wien heute“.
Hilft auch beim Fahren in die Haltestelle
Rund 2.000 Euro pro Bus kostet den Unternehmer der Abbiegeassistent. Die Testphase läuft seit Jänner. Die gesammelten Erfahrungen werden dann gemeinsam mit den Wiener Linien evaluiert. Es sei einfach besser, wenn die Busfahrer schon vorgewarnt werden, sagt Herbert Gschwindl, der Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Gschwindl, gegenüber „Wien heute“. Und der Unternehmen habe gesehen, dass der Abbiegeassistent „eigentlich sehr positiv beim Fahren in die Haltestelle, aber auch außerhalb beim Abbiegen unterstützt“.
Probefahrt mit Abbiegeassisten
Ab April sollen schwere Lkw in Wien nur noch mit Abbiegeassistent unterwegs sein dürfen. „Wien heute“ war mit einem Bus mit Abbiegeassistent unterwegs.
Tod eines Buben löste Debatte aus
Die Debatte über Abbiegeassistenten für Lkws war nach einem tödlichen Unfall in Wien aufgekommen. Ein neunjähriger Bub war Ende Jänner 2019 auf dem Schulweg in der Landstraße Hauptstraße auf einem Schutzweg von einem abbiegenden Lastwagen niedergefahren und getötet worden.
Daraufhin folgte eine Petition von Eltern für eine verpflichtende Lkw-Nachrüstung und eine breite politische Debatte. Verfügen Lkws über elektronische Abbiegeassistenten, passieren laut Verkehrsexperten bis zu 40 Prozent weniger Unfälle beim Rechtsabbiegen.