Die neue Begegnungszone im ersten Bezirk
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Chronik

Neue Rotenturmstraße: Passanten zufrieden

Seit drei Monaten ist die Rotenturmstraße im 1. Bezirk Begegnungszone. Was die Passanten freut, ärgert manche Geschäftsleute und Anrainer – denn sie müssen jetzt mit ihren Autos in den Nebengassen parken.

Ruhiger, entspannter, angenehmer – so lautet das Resümee der Passanten. Drei Monate sind seit der Eröffnung der neuen Begegnungszone im 1. Bezirk vergangen. Die Rotenturmstraße neu wird vor allem von den Fußgängern geschätzt: „Viel angenehmer! Es ist verkehrsberuhigter, bei Weitem nicht mehr so eine Hektik, man kann mehr Raum nutzen“, freut sich ein Besucher.

Des einen Freud, des anderen Leid: Die Umgestaltung der Rotenturmstraße stieß zuvor bei Handel und Anrainern auf Kritik. Fahrzeuge dürfen die Straße nur noch mit maximal 20 km/h passieren. Tagsüber gilt ein Parkverbot. Dadurch fielen insgesamt 40 Parkplätze weg, die auch nicht durch Anrainerstellplätze ersetzt wurden. Die Taxistandplätze befinden sich nun in den Nebengassen. Die Wirtschaftskammer positionierte sich zuletzt aber pro Begegnungszonen.

Drei Monate Begegnungszone Rotenturmstraße

Die Begegnungszone Rotenturmstraße sorgt auch drei Monate nach Fertigstellung noch für Diskussionen. Viele sind zufrieden aber vor allem manche Geschäftsleute vermissen Parkplätze.

Figl fühlt sich übergangen

Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) war weder beim Spatenstich noch der Eröffnung der Begegnungszone mit dabei. Der Bezirk fühlt sich bei der Neugestaltung der Rotenturmstraße übergangen. Figl kritisierte den Parkplatzmangel und Ausweichverkehr: „Wir haben noch immer Beschwerden, was die Taxifahrer betrifft, vor allem in den Nachtstunden durch die Reduktion dieser Stellplätze hier. Und Anrainer, die einfach sehen, dass leider für sie weniger Platz ist hier.“ Außerdem fehle es an einem Sanierungs- und Nutzungskonzept, so Figl.

Markus Figl im Interview
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Bezirksvorsteher Markus Figl im ORF-Interview

52 neue Radparkplätze

Elf Millionen Euro hat der sechsmonatige Umbau der Rotenturmstraße in eine Begegnungszone gekostet. Davon kamen 30 Prozent aus privater Hand. Entlang der 400 Meter zwischen Schwedenplatz und Stephansplatz wurden japanische Schnürbäume gepflanzt, Trink- und Fontänenbrunnen gebaut und viele neue Bänke aufgestellt. Damit soll die Begegnungszone selbst bei hohen Sommertemperaturen angenehm kühl bleiben. Größere Gehflächen und insgesamt 52 zusätzliche Radparkplätze wurden ebenso realisiert.

Schwedenplatz in Warteschleife

Noch länger warten müssen die Fußgänger auf den neuen Schwedenplatz. Das Konzept Bäume anstatt Tankstelle und Parkplatz wurde bereits 2016 vorgestellt. Seither wartet das Rathaus auf die Planungsfreigabe durch den Bezirk. Die Stadt möchte etappenweise, der Bezirk auf einmal umbauen. Dadurch befinden sie sich in einer Pattsituation.