Frau beim Lesen
ORF.at/Patrick Wally
ORF.at/Patrick Wally
Kultur

Vorleserinnen und Vorleser gesucht

Alle sind am dritten Österreichischen Vorlesetag am 26. März zum Vorlesen aufgerufen: Egal wo, wie lange, mit wem oder für wen und was. Hauptsache ist, es wird vorgelesen. Denn: Vorlesen kann man überall, zuhören auch.

Schauspieler Gregor Seberg, Dompfarrer Toni Faber, Caritas-Präsident Michael Landau, ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä, Tarek Leitner, Chris Lohner und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) haben eines gemeinsam: Sie lesen am Österreichischen Vorlesetag vor. Österreichweit sind bereits fast 1.000 registrierte Vorlesungen Teil dieser Initiative des echo medienhauses, mit Unterstützung von ORF und VORmagazin. Auch Eltern, Kinder, Lehrerinnen bzw. Lehrer und ganze Schulklassen beteiligen sich an privaten und öffentlichen Vorlesungen.

Persönliches Vorlesebuch

Alle, die ihre Vorlesung auf der Homepage registrieren, erhalten als Dankeschön ein Vorlesebuch mit gesammelten Texten renommierter Autorinnen und Autoren. Es kann als Anregung oder Quelle für die Vorlesungen verwendet werden. Das Buch ist ab 26. März auch im Buchhandel erhältlich. Der Reinerlös aus dem Verkauf geht an UNICEF Österreich. Alle, die sich bis 28. Februar registrieren, erhalten außerdem ein personalisiertes Vorlesebuch mit ihrem Namen.

Es kann jeder mitmachen

Lesen ist der Grundbaustein unserer Kultur. Ob im privaten oder öffentlich Bereich, es wird darum gebeten, die Vorlesungen auf der Veranstaltungsseite einzutragen. Gelesen wird österreichweit, der Kreativität bei der Text- und Ortswahl sind dabei keine Grenzen gesetzt: Ob Märchen, Gedichte, selbst Geschriebenes oder Popliteratur, ob in der Schulklasse, im Wohnzimmer, am Bahnhof, am Bauernhof, in einer Seilbahngondel oder auf einer Hebebühne. Alle, die Freude am Lesen haben und andere mit ihrer Begeisterung anstecken möchten, sind dazu aufgerufen, mitzumachen – so wie Ex-Bürgermeister Michael Häupl, der in der Zweigstelle der Büchereien Wien in Ottakring lesen wird.

Lesen bildet, vorlesen verbindet

Der Vorlesetag soll das Lesen wieder ins allgemeine Interesse rücken. Lesen fördert die Entwicklung schon bei den Kleinsten. Gute Lesefähigkeiten ermöglichen Kindern einen besseren Zugang zu Bildung und damit einem besseren Leben. Vorlesen ist der erste Schritt dazu, da Kinder durch Nachahmung lernen. Wenn ihnen regelmäßig 15 Minuten pro Tag vorgelesen wird, entwickeln sie eine Leidenschaft zum Lesen, so die Wissenschaft. Und sie lernen auch, Fake-News von echter Information zu unterscheiden.

Durch das Lesen Zusammenhänge zu begreifen geht jedoch in Zeiten von Kurzmitteilungen verloren. Vorlesen verbindet, da es einen sozialen Aspekt in sich birgt: Miteinander Zeit verbringen, Zuneigung zeigen und Aufmerksamkeit vermitteln. Kinder, Seniorinnen und Senioren freuen sich, wenn ihnen vorgelesen wird. Denn Vorlesen kann die Fantasie anregen und die Konzentrationsfähigkeit fördern.