Laut Statistik Austria ist jede achte Mutter in Österreich alleinerziehend. Die Veranstalterin Ajla Lubic zieht ebenfalls alleine ihren fünfjährigen Sohn groß und will mit dieser Messe einen Platz schaffen, wo sich Betroffene austauschen und vernetzen können.
„Man kann sich zu unterschiedlichen Themen informieren, wie zum Beispiel Rechtsberatung, Kinderbetreuung, aber auch zu Gewalt oder Obsorgerecht“, so Lubic. Der Veranstalterin ist es wichtig, auf die strukturellen Problematiken in unserer Gesellschaft hinzuweisen und das gesellschaftliche Bild der Frau zu thematisieren. „Ich sehe es vor allem in den strukturellen Faktoren, die teilweise zu Armut führen, oder in der Problematik der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Zahlen sprechen für sich: Drei Viertel der Alleinerzieherinnen beziehen Mindestsicherung“, sagt Lubic.
Messe für Alleinerziehende
Am Samstag fand in der Volkshochschule Rudolfsheim die Info-Messe „Alltagsheld*innen“ statt. Neben Workshops und Podiumsdiskussionen gab es viel Beratungsangebot.
Kostenfreie Beratung
2016 gab es Wien insgesamt 165.342 Familien mit Kindern unter 15 Jahren. Davon lebten 37.348 Kinder in einer sogenannten „Ein-Eltern-Familie“ mit einer Mutter. Zum Vergleich: Ein-Eltern-Familien mit einem Vater gab es 4.232.
In Kooperation mit den Grünen Frauen Wien boten am Samstag diverse Organisationen eine kostenfreie Beratung in der Schwendergasse 41 an. Von 10.00 bis 16.00 Uhr gab es Antworten auf Fragen zum Familienalltag von Alleinerziehenden. Bei rechtlichen Fragen zu Trennung, Scheidung oder Gewalt standen Rechtsanwältinnen für Gespräche bereit.
Ansprechpersonen waren Vertreterinnen und Vertreter der zuständigen Ämter und Behörden, sowie unterschiedliche Hilfseinrichtungen. Um sich in Ruhe informieren und austauschen zu können, gab es eine Kinderbetreuung in den Nebenräumen.