Außenansicht des Postsparkassengebäudes
Stefan Seelig
SIGNA/Stefan Seelig
Wirtschaft

Benkos Postsparkasse nach BIG-Deal mehr wert

Die Wiener Postsparkasse, die seit 2013 der Signa Prime Selection um Investor Rene Benko gehört, ist nach dem Deal mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) stark aufgewertet worden, so der Nachrichtendienst Bloomberg. Nach Vertragsabschluss habe Signa das Gebäude auf mehr als 300 Millionen Euro neu bewertet.

Vor der Unterschrift sei das Gebäude in einer im September 2019 vermarkteten Anleihe mit einem Bruttoinventarwert von 130 Mio. Euro geführt worden, heißt es vom Finanzdienst Bloomberg, der einen Insider zitiert. Einer Hypothekenurkunde zufolge, die im Februar im Grundbuch eingetragen wurde, besichere das Gebäude nun eine Anleihe mit 250 Mio. Euro.

Benko hatte im November 2019 den österreichischen Staat als Mieter gewonnen. 2021 sollen hier Universitäten einziehen. Drei Institutionen werden dabei interdisziplinär zusammenarbeiten: die Akademie der Wissenschaften, die JKU Linz sowie die Universität für angewandte Kunst. Der Baurechtevertrag läuft auf 99 Jahre. Ebenso lange läuft eine mit der Immobilie besicherte Anleihe, die von der deutschen R+V Versicherung AG gezeichnet worden sei.

Die große Kassenhalle im Postsparkassengebäude
SIGNA/Stefan Seelig
Der Eingangsbereich der ehemaligen Postsparkasse am Georg-Coch-Platz in der Ringstraßenzone

Bund zahlt rund 3,5 Mio. Euro Jahresmiete

Die Rendite von Benkos jüngster Anleihe liegt laut der mit dem Geschäft vertrauten Person bei rund 1,5 Prozent. Diese Preisgestaltung basiere auf einer von BIG gezahlten Jahresmiete von rund 3,5 Millionen Euro, hieß es. Ein Signa-Sprecher und ein Vertreter von R+V lehnten es laut Bloomberg ab, sich zur Transaktion zu äußern. Von der BIG gab es zunächst ebenfalls keine Stellungnahme.

Die Österreichische Postsparkasse am Georg-Coch-Platz in der Ringstraßenzone ist eines der bekanntesten Jugendstilgebäude Wiens, geplant und gebaut von Otto Wagner. Das achtgeschoßige Gebäude war bis 2017 die Zentrale der Bawag P.S.K. und dient seither als Museum.