Sie befand sich lange Zeit in einem tristen Zustand, die markante Uhr auf der Fassade des Wiener Westbahnhofs. Wer genau hinsah, musste feststellen: Die Beleuchtung am Minutenzeiger, Stundenzeiger und bei einzelnen Zeitzeichen war defekt. In der Nacht konnte man deshalb die Uhrzeit nicht mehr ablesen.
Uhr ist laut ÖBB nun weniger anfällig für Verschmutzung
Das Relikt, das beim Umbau des Westbahnhofs erhalten blieb und in die Jahre gekommen ist, wurde die letzten Monate restauriert. Nun hat der Zeitanzeiger wieder an Strahlkraft gewonnen: Die Beleuchtungseinheiten wurden durch moderne LED-Technologie ersetzt. Durch das Ersetzen der Neonröhren würden sich mehrere Vorteile ergeben, heißt es von den ÖBB auf ORF-Anfrage. Es gebe keinen Glasbruch mehr, was zu einer längeren Lebensdauer führe.
Und auch der Grad der Verschmutzung sei kleiner, weil es keine hervorstehenden Neonröhren mehr gebe. Die Uhr wurde in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt abgenommen, weil die Halle des Westbahnhofs unter Denkmalschutz steht. Die Kosten für die Modernisierung betragen laut ÖBB rund 20.000 Euro.
Westbahnhof: Saniert und in neuer Funktion eröffnet
Die Bahnhofshalle wurde von 2008 bis 2010 umfassend renoviert, bis 2011 wurde das teils unterirdische Einkaufszentrum „BahnhofCity Wien West“ fertiggestellt. Unter anderem wurden die Natursteinplatten an der Decke demontiert, saniert und wieder befestigt. Rund 60 Prozent der Platten konnten wiederverwendet werden, der Rest stammt aus dem Original-Steinbruch im salzburgerischen Adnet.
Überdies wurde mit Kunststeinen der Terrazzo-Boden aus den 50er Jahren originalgetreu nachgebildet. Untergebracht sind in der Halle neben den Ticket-Schaltern der ÖBB auch mehrere Geschäfte und Gastronomiebetriebe. Seit dem Jahr 2015 verkehren alle Fernzüge der ÖBB ab Wien Hauptbahnhof bzw. Wien Meidling. Am Westbahnhof verbleiben die Fernzüge der Westbahn nach Salzburg sowie der Regionalverkehr nach Niederösterreich.