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Chronik

Vergewaltigungsverdacht: Polizeischüler enthaftet

Jener Polizeischüler, der am Freitag wegen des Verdachts der Vergewaltigung festgenommen wurde, ist am Sonntag enthaftet worden. Der 26-Jährige soll eine Polizei-Schulkollegin in der Marokkanerkaserne vergewaltigt haben. Die Polizei hat den Verdächtigen am Montag entlassen.

Das Dienstverhältnis wurde vorzeitig aufgelöst, hieß es von der Polizei. Eine Suspendierung war in diesem Fall nicht notwendig, weil der Mann als Polizeischüler während der Ausbildung als Vertragsbediensteter angestellt ist.

Dass er sich auf freiem Fuß befindet, bestätigte die Staatsanwaltschaft gegenüber dem ORF Wien. Denn es wurde kein Antrag auf Untersuchungshaft eingebracht. „Das Ermittlungsverfahren geht weiter, der Verdacht ist aufrecht“, sagte Staatsanwaltschaft-Sprecherin Nina Bussek gleichzeitig. Die Staatsanwaltschaft sah keinen Haftgrund – Flucht-, Verdunkelungs- oder Tatbegehungsgefahr gegeben.

Freilassung unter Auflagen

Der Verdächtige hat allerdings die Auflage sich von seinem mutmaßlichen Opfer fernzuhalten. Der 26-Jährige soll seine 22-jährige Klassenkollegin in der Nacht auf Donnerstag in einem Zimmer der Polizeischule vergewaltigt haben.

Die Festnahme des Mannes erfolgte wenig mehr als 24 Stunden später an seiner Wohnadresse in Währing. Unklar war vorerst, wie die Polizeischule mit der Enthaftung des Mannes umgeht. Das Opfer und weitere Schülerinnen und Schüler der betroffenen Ausbildungsklasse werden vom psychologischen Dienst des Innenministeriums betreut. Das Bildungszentrum Wien ist in der Marokkanerkaserne untergebracht, die seit 1921 als Ausbildungsstätte der Polizei in Wien fungiert. Derzeit werden dort 27 Klassen mit angehenden Polizistinnen und Polizisten unterrichtet, mit 25 bis 28 Schülern pro Klasse.