Die Zimmer in der Quarantänestation im Kaiser Franz-Josef-Spital sind durch eine Schleuse gesichert
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Chronik

Wien rechnet mit Coronavirus

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) rechnet damit, dass es auch in Wien bald Coronavirus-Infizierte geben wird. Die Stadt sei aber vorbereitet. Kommt es zur Pandemie, werden laut „Kleine Zeitung“ sogar zwei komplette Spitäler ausschließlich für Corona-Patienten gesperrt.

Verdachtsfälle werden derzeit im Kaiser-Franz-Josef-Spital oder im Otto-Wagner-Spital auf der Baumgartner Höhe unter Isolierbedingungen untergebracht. Laut Hacker stehen dort 500 Betten bereit. Die Zimmer sind durch eine Schleuse gesichert. „Ehrlich gesagt ja, wenn man sich die Situation in Europa anschaut, dann ist es eher ein Zufall, dass wir in Österreich noch keinen Erkrankten haben. Also wir rechnen damit, wir sind auch vorbereitet darauf, dass es stattfindet", so Hacker im „Wien heute“-Interview.

Kommt es zur Pandemie, werden laut „Kleine Zeitung“ sogar zwei komplette Spitäler ausschließlich für Corona-Patienten gesperrt. Welche, wird nicht verraten. Behandelt werden im Pandemiefall in Wien nur mehr Notfälle und Krebspatienten. Geplante Operationen wie Hüft- oder Kniegelenke würden nicht mehr durchgeführt werden.

Gesundheitstelefon bei Verdacht kontaktieren

Bis Dienstagabend gab es nur Verdachtsfälle in Österreich. „Wir haben jetzt knapp 200 österreichweit getestet und alle Fälle waren negativ. Das ist an sich eine gute Nachricht“, so Hacker.

Die aktuellen Schutzmaßnahmen seien ausreichend. „Für die Flüge, die direkt aus Peking kommen, gibt es ein mehrschichtiges System: es gibt schon ein Vorkontrollsystem in China, vor Abflug des Fliegers, das Personal ist besonders geschult, aufmerksam zu sein, für den Fall, dass während des Fluges Krankheitssymptome bemerkbar sind.“ Eine hundertprozentige Testung ist laut Hacker ohnehin nicht möglich. „Wir können immer nur punktuell Maßnahmen setzen – die sind sehr gut und ausreichend.“

Hacker im „Wien heute“-Interview

Ist Wien auf das Coronavirus vorbereitet? Gesundheitsstadtrat Peter Hacker ist zu Gast im „Wien heute“-Studio und stellt sich den Fragen von Chefredakteur Paul Tesarek.

Dass der Bevölkerung aktuell empfohlen wird, Lebensmittel, Wasser und Medikamente für mindestens zwei Wochen zuhause einzulagern, ist für Hacker eine "Standardinformation“ des Katastrophenschutzes.

AGES-Hotline

Bei Fragen zum Coronavirus geben die Expertinnen und Experten der AGES unter Tel. 0800 555 621 Auskunft

Und Menschen, die den Verdacht haben, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben und entsprechende Symptome aufweisen, sollen laut Hacker die Telefonnummer 1450 wählen: „Das Gesundheitstelefon ist rund um die Uhr besetzt, mit Experten die besonders geschult sind.“

Vorbeugung wie bei Grippe

Die Medizin kennt das Virus noch nicht genau. Was man bisher weiß, ist, dass in 80 Prozent der Fälle die Infektionen leicht verläuft. Die Sterblichkeitsrate liegt derzeit bei drei Prozent, im Vergleich zur Grippe mit knapp unter einem Prozent. Um sich vor eine Ansteckung zu schützen gelten dieselben Regeln, wie bei der Grippe. Masken sind nur sinnvoll, wenn man selbst erkrankt ist. Ein wichtiger Schutz vorweg bleibt das Händewaschen.