Proben zu Untersuchungen zum Coronavirus
APA/dpa/Christophe Gateau
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Chronik

Coronavirus bei Schüler nachgewiesen

In Wien gibt es derzeit vier bestätigte Coronavirus-Fälle. Auch der Sohn jenes Paares, das schon gestern positiv getestet wurde, ist infiziert. 181 Mitarbeiter aus dem Gemeindespital Rudolfstiftung wurden unterdessen negativ getestet.

Seit Freitagnachmittag liegt das positive Testergebnis des Sohnes vor. Die Tochter des Paares ist hingegen nicht infiziert, hieß es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Bei den Kindern handelt es sich um Jugendliche, wobei das genaue Alter nicht genannt wurde. Der Sohn geht in Hollabrunn in Niederösterreich in die Schule. Die Behörden dort seien informiert worden, hieß es.

Ganze Familie im Spital

Die gesamte Familie befindet sich derzeit im Kaiser-Franz-Josef-Spital (KFJ). Die Eltern der Kinder hatten sich zunächst in der Wohnung aufgehalten und waren am Donnerstag ins Krankenhaus gebracht worden. Denn die beiden leiden unter einer leichten Lungenentzündung und wurden darum stationär aufgenommen.

Da eine Infektion der Kinder ebenfalls vermutet wurde, sind auch diese seit Donnerstag im Krankenhaus. Entgegen vorherigen Angaben war nur der Vater in einer betroffenen Region in Italien auf Urlaub.

Die Anzahl an Patienten stieg in Wien somit auf vier Personen. Neben der Familie ist auch ein älterer – deutlich schwerer erkrankter – Mann betroffen. Bei dem 72-jährigen Patienten handelt es sich nach APA-Informationen um einen renommierten Anwalt. Dass er Kanzleimitarbeiter angesteckt haben könnte, ist nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen.

Spitalsmitarbeiter in Rudolfstiftung alle negativ getestet

Entwarnung gab es unterdessen bei den Spitalsmitarbeitern in der Rudolfstiftung. Insgesamt wurden 181 Angestellte, die in dem Gemeindespital arbeiten, untersucht, wie ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Hacker am Freitag betonte. Sie wurden alle negativ getestet. Der erste Wiener Coronavirus-Patient war dort wegen Grippe in Behandlung. Erst nach zehn Tagen stationärem Aufenthalt ergab ein routinemäßiger Test, dass er mit dem Virus infiziert ist.

Auch Besucher des ersten Patienten negativ getestet

Auch die privaten Besucher des ersten Wiener Patienten, der nun im Kaiser-Franz-Josef-Spital (KFJ) behandelt wird, wurden negativ getestet. Es handelt sich laut Hacker um insgesamt fünf Angehörige beziehungsweise Freunde.

Die Betroffenen bleiben aber trotzdem in Heimabsonderung – dürfen also ihre Wohnung nicht verlassen. Das gelte auch für die nun negativ getesteten 90 Spitalsmitarbeiter der Rudolfstifung. Die für 14 Tage verhängte Quarantäne bleibt aufrecht, weil es einen engen Kontakt zum Patienten gab. Man wolle beobachten, ob nicht doch Symptome entwickelt werden, hieß es.

KAV-Direktor: „Das ist Detektivarbeit“

Gerätselt wird noch immer über die Infektionskette beim ersten Wiener Patienten, dem 72-jährigen Mann. Der Patient war zuvor nicht im Ausland. Nun wird der „Patient null“ gesucht, also jene Person, bei der er sich in Österreich angesteckt hat. „Das ist Detektivarbeit“, sagte der Direktor des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV), Michael Binder.

Coronavirus: Untersuchung künftig zu Hause

Die Stadt Wien hat gemeinsam mit der Ärztekammer einen Coronavirus-Notfallplan geschmiedet, der nun in Kraft getreten ist. Ein zentraler Punkt ist die Ausweitung des Ärztefunkdienstes. Dieser wird ab sofort rund um die Uhr zu Verdachtsfällen kommen und Abstriche für Tests durchführen – mehr dazu in Coronavirus: Untersuchung künftig zu Hause.