Geboren am 1. März 1940 in Dresden, wusste Erich Schleyer schon von Kindertagen an, dass er Schauspieler werden will. Er machte seine Theater-Ausbildung in Leipzig, 1968 flüchtete Schleyer in die damalige BRD. 1977 stand er zum ersten Mal in Wien auf der Bühne. Einen ersten Erfolg landete er Anfang der 1980er-Jahre am Volkstheater in „Einer flog über das Kuckucksnest“.
Weitere Erfolge feierte er in Hans Gratzers Schauspielhaus, unter anderem in der „Rocky Horror Show“ oder in „Angels in America“. Unter der Regie von George Tabori spielte er am Burg- oder Akademietheater. Im Fernsehen unterhielt Schleyer als Geschichtenerzähler die Kinder in den 1980er-Jahren, etwa in den Sendungen „Erichs Chaos“ oder „Der schiefe Turm“. Mit knapp 50 Jahren entdeckte der beinahe zwei Meter große Schauspieler auch die Fotografie für sich. Er machte Ausstellungen und schrieb auch mehrere Kinderbücher.
„Ich habe Erwachsene sehr angebrüllt“
Zu seinem achtzigsten Geburtstag, meinte Schleyer: „Es geht mir gut“. Allerdings sehe er, dass Eltern ihre Kinder „falsch behandeln“. „Wenn die Kinder schreien, und wenn die Eltern es teilweise nicht aushalten, weil sie so genervt sind und genau das falsche tun. Und nicht versuchen herauszubekommen, warum sie schreien, trampeln oder den Kopf vor die Wand stoßen. Das ist eigentlich ein Hilfeschrei von Kindern immer wieder“, sagte Schreyer im „Wien heute“-Interview.
Erich Schleyer zu Gast im „Wien heute“-Studio
Jahrelang hat er Kinder unterhalten. Mit „Bauernfänger-Methoden“ müsse man sich die Aufmerksamkeit der Kinder heute holen, sagte Schleyer im „Wien heute“-Interview.
Es tue ihm weh und er gehe dann auch dazwischen. „Ich habe dann nicht geschlagen, aber ich habe Erwachsene sehr angebrüllt“, sagte Schleyer. „Ich gehe ran“. Bei den Kindern selbst beobachte er, dass sie nicht mehr lange Aufmerksam seien. „Da musst du dann Bauernfänger-Methoden oder andere verwenden“.
Öffentlich feiert Schleyer seinen Geburtstag mit einem Galaabend im MuTh am 14. März. Er nennt den Abend „Mit 80 wird nichts mehr verschleyert!“: In dem literarischen Fest mit dem Musikerduo SainMus verschränkt er eigene Texte mit jenen von Bertolt Brecht, Loriot, Robert Gernhardt und Erich Kästner.