Chronik

Psychologin zu CoV: „Angst etwas Sinnvolles“

Mit dem Coronavirus ist auch Angst und Verunsicherung in der Bevölkerung aufgekommen. Laut der Traumapsychologin Brigitte Lueger-Schuster ist Angst auch „etwas sehr Sinnvolles“, weil sie dazu führt, dass Leute sich schützen und aktiv werden.

„Man kann Angst nützen, um sich zu informieren, um aktiv zu sein, weil man damit über die Gefühle Kontrolle gewinnt. Alles was ich weiß, macht weniger Angst, weil ich damit meine Emotionen ein Stück weit unter Kontrolle bekomme“, sagt Lueger-Schuster im „Wien heute“-Interview.

Menschen haben laut der Psychologin sehr unterschiedliche Ausgangsniveaus was Angst betrefft. „Manche haben mehr Angst und müssen sich mehr informieren, aber selber informieren“. Jene, die weniger Angst haben, müssten vielleicht sogar motiviert werden, sich zu informieren, und die empfohlenen Handlungen umzusetzen. Hamsterkäufe würde Lueger-Schuster niemanden ausreden, denn es sei „nicht die Zeit jemanden psychisch zu verändern. Sondern die Zeit, die Handlungen umzusetzen, die uns und andere schützen“.

Umgang mit der Angst vor dem Coronavirus

Wie man mit Angst am besten umgeht, schildert Traumapsychologin Brigitte Lueger-Schuster live im „Wien heute“-Studio.

Experte: Vorerst „mit kleineren Ausbreitungen rechnen“

In Österreich haben sich mit Stand Montagabend insgesamt 18 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. In Wien gibt es neun bestätigte Fälle. Wie sich das Virus weiter ausbreiten wird erforscht derzeit Niki Popper mit seinem Team mithilfe von Simulationen für die Technische Universität Wien (TU Wien).

Er hält die kommenden Tage für entscheidend. „Wir glauben auf Basis unserer Simulationsergebnisse, dass in dieser Woche mit kleineren Ausbreitungen zu rechnen sein wird. Wie stark das geht, hängt eben davon ab, wie gut die jetzt angefangenen Maßnahmen weiter verfolgt werden“, sagt Simulationsexperte Popper gegenüber „Wien heute“.

Coronavirus-Betreuungszentrum für Touristen

Die Stadt Wien hat am Montag ein Betreuungszentrum für Touristen eingerichtet, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben.

Wie viele sich anstecken werden, könne man aber nicht beziffern. Quarantäne von infizierten Personen könne bei der Eingrenzung helfen. Aber auch, wenn sich Personen mit Verdacht schnell unter 1450, der Gesundheitshotline, melden. „Alle Maßnahmen, die wir gemeinsam treffen, zeigen in unseren Simulationsmodellen, wirken sich ganz ganz positiv aus und das macht den Unterschied der Ausbreitungskurve aus“, so Popper. Beitragen könne jeder etwas, sagt Popper, und sei es nur durch gründliches Händewaschen.