Gesundheit

Coronavirus: Radiologie-Kongress verschoben

Der für nächste Woche im Austria Center geplante Radiologie-Kongress wird wegen des Coronavirus auf Juli verschoben. An der VIS wird wieder normal unterrichtet. Am Dienstag wurden in Wien weitere Infektionen bekannt, darunter Fälle in einer bereits betroffenen Anwaltskanzlei.

Der Europäische Radiologiekongress hätte vom 11. bis 15. März stattfinden sollen, der neue Termin ist vom 15. bis 19. Juli. Auf der Homepage der Europäischen Gesellschaft für Radiologie (ESR) wird begründet, dass man nicht in der Position sei, einen sicheren Kongress für Teilnehmer und Partner garantieren zu können. In der Vorwoche wurde noch eine spezielle Vortragsreihe zum Thema Coronavirus-Krankheit (Covid-19) angekündigt. Erstmals sollten auf einem Kongress dieser Größenordnung Experten die Diagnostik und Behandlung von Covid-19 diskutieren.

Corona-Testungen: Teilweise lange Wartezeit

Der Ärztefunkdienst testet mögliche Coronavirus-Patienten in ihren eigenen vier Wänden. Zuletzt mehren sich aber Berichte über lange Wartezeiten auf das Ergebnis.

Die Vienna International School (VIS) nimmt am Mittwoch ihren regulären Unterricht wieder auf. Die Schule hatte am Sonntag eine zweitägige freiwillige Sperre publik gemacht. Anlass war, dass zwei externe Trainer der VIS-Lehrer positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Man habe aber festgestellt, „dass es zur Zeit keinen Nachweis für eine Infektion mit dem Coronavirus unter den Kindern oder innerhalb des Lehrkörpers gibt“, sagte VIS-Direktor Peter Murphy. Zur Risikominimierung müssen alle Besucher – außer Schüler, Elter und Lehrer – vor dem Betreten des Schulgeländes ein Screening-Protokoll ausfüllen.

Drei Fälle aus Anwaltskanzlei

In Österreich lagen bis Dienstagabend 24 offiziell bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus vor. Darunter waren drei Fälle, die im Unternehmen eines schwer erkrankten Wiener Juristen aufgetreten sind. Am Wiener Landesgericht wurde deswegen eine Hauptverhandlung abberaumt.

„Diese drei Mitarbeiter zeigen keine Symptome einer Erkrankung und wurden sofort in häusliche Quarantäne gestellt“, teilte die betroffene Großkanzlei Wolf Theiss mit. Nachdem feststand, dass sich der Anwalt infiziert hatte, wurden alle Mitarbeiter privat von einem deutschen virologischen Institut getestet, ohne Anordnung der Behörden, sagte Barbara Fürchtegott, Sprecherin der Kanzlei.

Die drei Erkrankten – eine ehemalige Mitarbeiterin, die am Montag am Landesgericht für Strafsachen als Praktikantin begann, und zwei Anwälte – wurden nach Bekanntwerden der Testergebnisse auch von den heimischen Behörden untersucht und vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien (MA 15) in häusliche Quarantäne geschickt. Alle drei waren am Dienstag zu Hause geblieben.

Drei weitere Coronavirus-Fälle in Anwaltskanzlei

Am Dienstag sind in Wien weitere Coronavirus-Infektionen bekannt geworden, darunter Fälle in einer bereits betroffenen Anwaltskanzlei.

Symptome bei Paar nach Italien-Aufenthalt

Zuvor hatte sich ein Paar nach einem Italien Aufenthalt beim Ärztefunkdienst mit leichten Symptomen gemeldet, sagte Andreas Huber, Sprecher des Wiener Krisenstabs in Sachen SARS-CoV-2, der APA. Wo genau das Paar auf Urlaub gewesen war, sei noch unklar. Die Betroffenen seien vom Ärztefunkdienst wie vorgesehen zu Hause untersucht worden. Die Proben hätten bei beiden einen positiven Befund ergeben, worauf „beide mit leichterer Symptomatik in häusliche Absonderung an ihrer Wohnadresse“ genommen worden seien.

Unterdessen wurde bekannt, dass sich auf dem Kreuzfahrtschiff „Aida Aura“, das wegen eines Verdachtsfalls von SARS-CoV-2 mit rund 1.200 Passagieren am Dienstag im Hafen der norwegischen Küstenstadt Haugesund lag, elf Österreicher befinden. Peter Guschelbauer, Sprecher des Außenministeriums in Wien, rechnete mit einer Abklärung im Lauf des Tages.

Somit sei bis zum Nachmittag auch mit einer Entscheidung zu rechnen, ob das Schiff auslaufen darf. Die Botschaft in Oslo sei mit den norwegischen Behörden wegen der elf Österreicher auf dem Schiff in Kontakt. Die „Aida Aura“ war am 29. Februar von Hamburg zu einer Reise entlang der norwegischen Küste aufgebrochen. Am Montag erreichte das Schiff seine erste Station Haugesund an der Südwestküste Norwegens.

350 Menschen österreichweit in Quarantäne

In ganz Österreich gibt es 21 bestätigte Infektionen. Laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sind weiterhin rund 350 Menschen in Quarantäne. Meist handelt es sich dabei um Personen, die engen Kontakt mit am neuartigen Coronavirus Erkrankten hatten und als Vorsichtsmaßnahme auf behördliche Anweisung abgesondert wurden, hatte es am Montag vom Einsatzstab im Innenministerium geheißen.

„Ich appelliere daran, Geduld zu haben. Wir haben eine Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen. Unser Grundkonzept ist die Ausbreitung auf Basis des jeweiligen Erkrankungsfalles und des Umfelds zu unterbinden“, sagte der Minister vor dem Gesundheitsausschuss. Er habe den Eindruck, dass die meisten Betroffenen geduldig seien.