Christoph Chorherr
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Chronik

Causa Chorherr: Zahl der Beschuldigten verdoppelt

Derzeit laufen Ermittlungen gegen den Ex-Planungssprecher der Grünen, Christoph Chorherr, und weitere Personen wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs, der Bestechlichkeit und der Bestechung. Jetzt hat sich die Zahl der Beschuldigten verdoppelt.

Chorherr war Obmann des Vereins s2arch, der unter dem Namen Ithuba zwei Schulprojekte in Südafrika betreibt. Weiters baute der Verein dort laut Chorherr sechs Kindergärten und zwei Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Die Stadt förderte den Verein mit mehr als einer halben Million Euro, hohe Spenden gab es auch von Immobilieninvestoren.

19 Beschuldigte namentlich bekannt

Chorherr wird vorgeworfen, dass durch Spenden an seinen Verein von den Immobilienunternehmern möglicherweise Einfluss auf seine politische Tätigkeit als Planungssprecher genommen worden sei. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt seit mehr als zwei Jahren wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs, der Bestechlichkeit und der Bestechung in unterschiedlicher Beteiligungsform.

Im Jänner ist laut einer WKStA-Sprecherin noch gegen elf Beschuldigte ermittelt worden. Darunter war auch ein Magistratsbeamter der Stadtplanung und Flächenwidmung. Seit Kurzem wird gegen 22 Beschuldigte ermittelt, bestätigte die Behördensprecherin auf Anfrage von „Wien heute“. 19 davon sind namentlich bekannt, einmal wird gegen unbekannte Täter ermittelt, auch zwei Verbände sind unter den Beschuldigten.

Causa Chorherr: Zahl der Beschuldigten verdoppelt

Derzeit laufen Ermittlungen gegen den Planungssprecher der Grünen, Christoph Chorherr, und weitere Personen wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs, der Bestechlichkeit und der Bestechung. Jetzt hat sich die Zahl der Beschuldigten verdoppelt.

Chorherr: „Alle Spender“ werden befragt

Namen der Beschuldigten nennt die Korruptionsstaatsanwaltschaft mit Verweis auf das laufende Verfahren keine. Laut Chorherr werden jetzt alle Spender des Vereins von der WKStA befragt. „Da ist total in Ordnung, was mich befremdet, ist, dass bevor sie aussagen, alle diese Spender als Beschuldigte geführt werden. Das heißt: Quasi, Generalverdacht ist, dass jemand gespendet hat und deshalb schon Übles getan hat“, sagte Chorherr gegenüber „Wien heute“. Er sei sicher, dass das Verfahren bald eingestellt werde.

Auf die Frage, ob gegen weitere Beamte der Stadt ermittelt wird, hieß es aus dem Büro der grünen Vizebürgermeisterin und Planungsstadträtin Birgit Hebein auf Anfrage: „Unser aktueller Wissensstand ist unverändert. Es gibt laut unseren Informationen Ermittlungen gegen einen Mitarbeiter der Stadt Wien aufgrund einer anonymen Anzeige.“

Der Verein beschäftigt derzeit übrigens auch die Vereinsuntersuchungskommission im Rathaus. Die nächste Sitzung ist für den 11. März anberaumt. Chorherr selbst soll dann zu den Förderabrechnungen befragt werden.