Planungsgebiete Favoriten
Stadt Wien
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Politik

Favoritner arbeiten an eigener Zukunft

„Willst Du mein Favoriten sein?“ – die Wiener Stadtentwicklung hat den ihren Angaben zufolge „größten Beteiligungsprozess“ gestartet. Damit wollen Bürgerinnen und Bürger sowie Stadtplanung gemeinsam die südlichen Stadtentwicklungsgebiete planen.

Die U-Bahn war der Anfang: Die Erschließung bis Oberlaa hat das Rad der Stadtentwicklung beschleunigt, in einem Gebiet, wo alte und neue Interessen schon länger aufeinanderprallen: Wohnbauprojekte gegen Ortskernerhaltung, Grünraumbewahrung gegen den Wunsch der Stadt, möglichst vieles unter einen Hut zu bringen – genau das soll das Bürgerbeteiligungsverfahren ermöglichen.

Das alte Landgut in Favoriten
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Alt in Favoriten

Dafür wurden seit Jahresbeginn die rund 100.000 Bewohner des südlichen Favoritens eingeladen, sich daran zu beteiligen, eine gemeinsame Entwicklungsperspektive zu finden. Mehr als 2.000 folgten bisher dieser Einladung. Im März beginnen jetzt Veranstaltungen und Aktivitäten vor Ort. Um möglichst vielen das Mitmachen zu erleichtern, wird digitale Kommunikation etwa über soziale Medien zusätzlich angeboten: „Viele Menschen schauen lieber auf ihr Handy als auf einen Flächenwidmungsplan“, sagte Bernhard Steger von der Stadtteilplanung.

Mitsprache auch online möglich

„Da geht es darum, in den Dialog zu treten und zwar rechtzeitig. Nicht wenn die Pläne bereits fertig sind,“ sagte Planungsstadträtin Birgit Hebein von den Grünen. „Viele sagen, wenn erst einmal ein Gründruck oder ein Flächenwidmungsplan draußen ist, kann man nicht mehr mitsprechen,“ so Bezirksvorsteher Markus Franz (SPÖ). Mit dem Beteiligungsverfahren wolle man „den Spieß umdrehen“.

Neubauten in Favoriten
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Neu in Favoriten

Zum Mitdiskutieren bei Versammlungen kommt jetzt auch die Möglichkeit online mitzureden. „Die Menschen schauen lieber auf das Handy als auf einen Flächenwidmungsplan. Deswegen ist es sinnvoll, die neuen und sozialen Medien in diese Prozesse miteinzubeziehen,“ so Bernhard Steger.

Erste Ergebnisse im April

Im April soll es eine erste Bilanz geben. Bis dahin will man keine Ergebnisse vorwegnehmen. Was den Bewohnerinnen und Bewohnern wichtig ist, lässt sich allerdings durch die Bürgerinitiativen schon jetzt erahnen. Man wünsche sich etwa eine Gesundheitsregion Oberlaa, hieß es am Dienstag. Zudem sollen Grünflächen und das Stadtentwicklungsgebiet Rothneusiedl nicht verbaut werden.