Lycee Francais
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Chronik

Coronavirus: Privatschule zwei Wochen geschlossen

Nachdem ein Schüler des Lycee Francais de Vienne positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde, hat sich die Schulleitung dazu entschlossen, die Schule ab kommendem Montag für 14 Tage zu schließen. Die Maßnahme sei im Einverständnis mit den Behörden erfolgt, informierte die Privatschule vom Alsergrund.

Das Lycee hatte Freitagmittag erfahren, dass sich ein Schüler, der zuletzt am Dienstag in der Schule war, sich mit dem Coronavirus angesteckt hatte. Personen, die einen längeren Kontakt mit dem Infizierten hatten, würden direkt von den österreichischen Gesundheitsbehörden über die weitere Vorgehensweise informiert, teilte die Schulleitung mit.

Die Entscheidung, die Schule vorerst bis zum 20. März zu schließen, impliziere die Einrichtung administrativer und pädagogischer Strukturen, um den Unterricht ungeachtet dessen weiter aufrechterhalten zu können. Entsprechende Informationen will die Schule per Email bzw. über ihre Website laufend bekanntgeben.

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Die Schule wird vorsorglich für 14 Tage geschlossen

Häusliche Quarantäne

Die betroffene Familie, von denen einer das Lycee besucht, dürfte sich bei einer religiösen Veranstaltung im Elsass infiziert haben. Wie Andreas Huber, der Sprecher des medizinischen Krisenstabs der Stadt Wien, berichtete, war die Familie auf einer Veranstaltung im Mulhouse, einer Stadt im Dreiländereck Frankreich-Deutschland-Schweiz.

Nach der Rückkehr traten bei einem der Söhne Symptome auf, die auf eine Infektion mit dem Coronavirus hindeuteten. Wie sich herausstellte, lagen zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere bestätigte Infektionen von anderen Teilnehmern der Veranstaltung in Ostfrankreich vor.

Am Donnerstagabend stand fest, dass sich die Frau und ihre Kinder angesteckt hatten. Daraufhin wurde sofort das Lycee verständigt. In der betroffenen Klasse fand am Freitag kein Unterricht statt, die Schülerinnen und Schüler seien abgesondert worden, sagte Huber. Ob bei ihnen Tests aus SARS-CoV-2 durchgeführt werden, hänge davon ab, ob sie Symptome entwickeln. Die infizierte Familie befindet sich in häuslicher Quarantäne.

Volksschule Galileigasse gesperrt

Ebenfalls im Alsergrund wurde eine Volksschule in der Galileigasse wegen zwei Coronavirus-Verdachtsfällen im Lehrkörper gesperrt. Die beiden möglicherweise infizierten Lehrerinnen wurden mittlerweile getestet. Ein Ergebnis steht noch aus. Eine der beiden Lehrerinnen stand in Kontakt zu der bisher einzigen bestätigten Covid-19-Patientin in Kärnten.

Volksschule Galileigasse von außen
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Alle Kinder der Volksschule in der Galileigasse blieben am Freitag vorsorglich zu Hause

Sie und eine zweite Lehrerin wurden am Donnerstagabend mit Symptomen getestet, sagte Huber. Am Dienstag kam die Lehrerin zum letzten Mal in die Schule. Da sie alle Klassen unterrichtete, blieb vorsorglich und in Absprache mit der Bildungsdirektion die gesamte Volksschule am Freitag gesperrt, erklärte Huber. Die Eltern wurden rechtzeitig informiert, ihr Nachwuchs blieb am Freitag bereits zuhause. Von der Vorsichtsmaßnahme sind rund 200 Schüler und Schülerinnen und 35 Lehrpersonen betroffen.

Mädchen am Gymnasium Stockerau infiziert

Am Gymnasium Stockerau (Bezirk Korneuburg) wurde ein Mädchen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Mitschüler in der Klasse der Infizierten und Lehrer befinden sich nach Angaben aus dem Büro von Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) vom Freitag in häuslicher Quarantäne. Sollten Symptome auftreten, würden sie ebenfalls getestet. Und am Landesklinikum Korneuburg wurde eine Mitarbeiterin positiv auf das Coronavirus getestet.

Die Frau war im Labor tätig, bestätigte Bernhard Jany von der Landeskliniken-Holding einen Bericht des ORF Niederösterreich. Sie habe keine Patientenkontakte gehabt. Die Frau weise leichte Symptome auf und befinde sich in häuslicher Quarantäne. Etwa 30 ihrer Kollegen müssten derzeit ebenfalls zu Hause bleiben. Dabei handle es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, sagte der Sprecher – mehr dazu in noe.ORF.at.

Die meisten Fälle in Wien und Niederösterreich

Mit Freitag (Stand 15.00 Uhr) wurden 55 Erkrankte registriert, die meisten in Wien und in Niederösterreich. Dort wurden 23 bzw. 15 Menschen positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Somit wurden neben den Fällen in der Bundeshauptstadt und in Niederösterreich in Salzburg und der Steiermark je fünf Fälle registriert, in Tirol vier sowie in Oberösterreich, Kärnten und Vorarlberg je einer. Nur im Burgenland gab es noch keinen Covid-19-Fall.

Zwei mit dem SARS-CoV-2 Infizierte konnte bereits wieder geheilt aus dem Krankenhaus entlassen werden. Dabei handelt es sich um die ersten zwei Fälle in Tirol. Betroffen waren zwei Italiener. Einen schweren Verlauf hat die Krankheit bei einem Anwalt in Wien genommen, der nicht ansprechbar auf der Intensivstation liegt.