Am Montagabend sprach Penninger im Rahmen einer Veranstaltung der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft zum Thema „Das Corona-Virus – erste Erfolge bei der Medikamentenentwicklung?“ in Wien. „Wir sollten dieses Virus nicht unterschätzen, weil die Tödlichkeit, die die Weltgesundheitsorganisation in der vergangenen Woche bekannt gegeben hat, dreißig Mal höher ist als beim ‚normalen‘ Grippevirus“, sagte Penninger im Interview mit der APA.

Wenn das Coronavirus wirklich so viele Leute infiziert, wie manche voraussagen – also ähnlich dem Grippevirus –, dann gebe es ein Problem, so Penninger. „Am Ende ist man immer klüger, ob man vielleicht überreagiert hat. Ich glaube aber, dass es besser ist, wenn wir überreagieren. Wir wissen, dass es uns trifft. In Österreich und Wien haben wir schon etliche Fälle“.
„Muss man beim Menschen sehr sorgfältig testen“
In China soll bald ein Wirkstoff der Wiener Biotechnologiefirma Apeiron getestet werden – Penninger ist mit an Bord. „Wenn alles gut geht, machen wir in drei, vier Wochen eine große klinische Studie. Im Endeffekt sind wir dann vielleicht sogar schneller als ursprünglich geplant“, so Penninger.
„Viele, viele Firmen“ würden momentan versuchen Impfstoffe zu entwickeln. „Da reden wir aber von eineinhalb bis zwei Jahren, denn das muss man beim Menschen sehr sorgfältig testen, um nicht durch den Impfstoff die Krankheit zu verschlimmern“.
„Unser Ansatz ist es, die Tür zuzusperren und das Virus nicht mehr hineinzulassen. Außerdem geht es eben darum, bei Organversagen die Entzündung zu reduzieren. Es gibt also viele Ansätze und es hat mich sehr positiv überrascht, wie schnell die Welt der Wissenschaft auf diesen Ausbruch reagiert hat. Die Biotechnologie hat sich einfach wahnsinnig beschleunigt und das gibt natürlich Hoffnung“, sagte Penninger gegenüber der APA.