Gleichzeitig bleibe mehr Platz in den Öffis für jene, die ihre Wege nicht anders bewältigen könnten, sagt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Generell ist der Radverkehr in Wien zuletzt gestiegen. Der heurige milde Winter sorgte für Bestwerte. Der VCÖ verglich alle 13 Zählstellen der Stadt und stellte dabei einen Anstieg der Radler um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahres-Winter fest.
Der VCÖ hat die Daten aus den Monaten Dezember, Jänner und Februar – und damit Werte vor dem Ausbruch der Corona-Krise und damit einhergehenden Maßnahmen der Bundesregierung – unter die Lupe genommen. Laut Analyse waren die meisten Radfahrer am Opernring unterwegs, nämlich durchschnittlich 2.678 pro Werktag (plus 16 Prozent). Bei der Operngasse wurden 2.430 Radler gezählt (plus 11 Prozent). Dahinter lag der Praterstern mit 1.719 Bikern pro Tag.
Stärkstes Plus beim Praterstern
An allen Messstandorten gab es Zuwächse – bei fünf sogar um mehr als 20 Prozent. Das stärkste Plus gab es beim Praterstern mit 27 Prozent, hieß es. Die einzige Ausnahme bildet allerdings die Zählstelle Margaritensteg am Wienfluss im 5. Bezirk. Dort wurde ein leichtes Minus von 0,2 Prozent verzeichnet. Zurückzuführen ist das auf die Baustelle bei der U4-Station Pilgramgasse.
Radfahren liegt im Trend
Der zunehmende Radverkehr lässt sich laut VCÖ aber nicht nur auf den milden Winter zurückzuführen, sondern sei ein genereller Trend. Denn im bisher wärmsten Winter der Messgeschichte 2006/2007 waren teils noch weit weniger Radfahrer in Wien unterwegs.
Bikefestival abgesagt
Eine schlechte Nachricht für die Radbranche insgesamt gibt es allerdings: das große mehrtägige Bikefestival am Rathausplatz – am letzten März-Wochenende – musste abgesagt werden. „Es ist derzeit auch kein Ersatz geplant. Ich gehe derzeit davon aus, dass das Bikefestival im nächsten Jahr hoffentlich wieder stattfinden kann“, sagt Martin Blum, der Fahrrad-Beauftragte der Stadt Wien.