mumok-Chefin Kraus
APA / Hans Punz
APA / Hans Punz
KUltur

Verträge von mumok-Chefinnen verlängert

Karola Kraus bleibt für weitere fünf Jahre wissenschaftliche Leiterin des Museums moderner Kunst (mumok). Ebenfalls weiterbestellt wird die wirtschaftliche Leiterin Cornelia Lamprechter. Das gab Staatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) bekannt.

Die neue Vertragslaufzeit beginnt am 1. Oktober. Für den Posten der künstlerischen Direktion hatten sich 20 Personen beworben, elf Männer und neun Frauen. Für den Job der wirtschaftlichen Leitung waren es 17 Personen, 13 Männer und vier Frauen. Zur Auswahlkommission zählten mumok-Kuratoriumsvorsitzender Johannes Attems, Danielle Spera (Direktorin des Jüdischen Museums Wien) und Julia Flunger-Schulz (Geschäftsführerin der Kunstmeile Krems). Den Vorsitz führte Sektionschef für Kunst und Kultur, Jürgen Meindl.

Zwei „besonders geeignete“ Kandidaten

Die Hearings hatten bereits Anfang Jänner stattgefunden, woraus zwei „besonders geeignete“ Kandidaten für den Direktionsposten hervorgegangen seien. „Ich habe auf Basis der Empfehlung mit beiden Personen ausführliche Gespräche geführt und mich im Anschluss für Karola Kraus entschieden“, so Lunacek in einer Aussendung.

mumok-Chefinnen Kraus und Lamprechter
APA / Herbert Pfarrhofer
Das Leitungsduo des mumok – Cornelia Lamprechter und Karola Kraus

„Neue Perspektiven“ für die Weiterentwicklung

Kraus habe das Museum in den vergangenen Jahren – gemeinsam mit der wirtschaftlichen Geschäftsführerin – „trotz schwieriger finanzieller Rahmenbedingungen erfolgreich geführt“. „Sie hat neue Perspektiven für die Weiterentwicklung des Hauses. Diese werden dazu beitragen, die Position des mumok als Museum für die internationale moderne Kunst sicherzustellen und die Themenführerschaft in den Bereichen gesellschaftsbezogener und -kritischer Kunstvermittlung weiterzuentwickeln“, so Lunacek.

Karola Kraus, geboren 1961 in St. Georgen im Schwarzwald, leitete von 1991 bis 1994 den Ausstellungsraum Kunstraum Daxer in München und war anschließend als Beraterin und Verwalterin der Sammlung Daxer tätig. Von 1996 bis 1998 arbeitete sie für die Künstlerin Katharina Sieverding und betreute für sie große Museumsausstellungen sowie ihren Beitrag im deutschen Pavillon der Biennale Venedig 1997.

Kraus war Mitbegründerin der INIT-Kunsthalle in Berlin und kuratierte Ausstellungsprojekte in Berlin, Moskau und Athen. 1999 bis 2006 war Karola Kraus Direktorin des Kunstvereins Braunschweig, von 2006 bis 2010 der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Seit 2010 ist Karola Kraus Direktorin des mumok, wo sie auf Edelbert Köb folgte.

Ausschreibung für Filmfonds-Leitung verschoben

Das Coronavirus sorgt auch für Verschiebungen von Personalentscheidungen: „Aufgrund der aktuellen Situation, die uns mit großen Herausforderungen konfrontiert und uns noch weiterhin beschäftigen wird, habe ich nach reiflicher Überlegung die Entscheidung getroffen, den Auswahlprozess der Geschäftsführung des Filmfonds zu verschieben“, erklärt Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ).

„Im Sinne der Stabilität ist es derzeit wichtig, sich auf bestehende und funktionierende Strukturen verlassen zu können und Personalentscheidungen zu vertagen. Die Stadt wird daher die Ausschreibung Anfang nächsten Jahres wiederholen. In der Zwischenzeit wird Gerlinde Seitner für ein weiteres Jahr als Geschäftsführerin zur Verfügung stehen“, hieß es heute in einer Aussendung. Seitners Vertrag wäre im Oktober ausgelaufen.