Die Albertina von außen
APA/Robert Jaeger
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Kultur

Albertina stellt sich auf Millionenverlust ein

Langsam werden die finanziellen Folgen der Coronavirus-bedingten Schließung der großen Kultureinrichtungen deutlich. Am Montag stellte Albertina-Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder bereits ein massives Jahresminus in Aussicht.

„Wir gehen von einem Jahresverlust von sechs bis acht Millionen Euro aus“, so Schröder im Interview mit dem „Standard“. Hierbei sei sein Haus auf Hilfe angewiesen, unterstrich der Museumschef: „Verluste in dieser Höhe können wir nicht allein stemmen.“ Derzeit sei die Liquidität gesichert, aber im August stoße man an die Grenze. Ab diesem Zeitpunkt sei die Bezahlung der Gehälter ohne Staatshilfe nicht mehr möglich.

Schröder sieht keine Chance durch Coronavirus

Das Minus sei bei einem Museum mit dem hohen Eigendeckungsgrad der Albertina im wesentlichen durch die entgangenen Karteneinnahmen zu erklären. „Wir rechnen bis Jahresende mit einem Besucherrückgang von weit über 50 Prozent: statt über eine Million unter 500.000 Besucher.“ Für Klaus Albrecht Schröder ist damit klar, „dass sich die Albertina in der größten Krise seit Jahrzehnten befindet“. Von der Plattitüde, Krisen als Chance zu sehen, hält der Albertina-Chef dabei wenig: „Daran ist gar nichts als Chance zu sehen.“

Die Albertina sagte auch schon die erstmalige Publikumsöffnung für die „Albertina modern“ im renovierten Künstlerhaus ab. Man hoffe, im April aufsperren zu können und werde dann auch die abgesagten Eröffnungsfeierlichkeiten nachholen, hieß es dazu damals.

Zahlreiche Wiener Kulturstätten verschieben ihr Programm angesichts der Schließungen aufgrund des Coronavirus aktuell ins Internet und bieten kostenlose Aufzeichnungen an. Musikerinnen und Musiker spielen Konzerte live auf Plattformen wie Facebook und YouTube – mehr dazu in Wiens digitales Kulturangebot.