Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, haben Wiens Museen und Galerien den Betrieb eingestellt. Der von Künstler Manuel Gras geführte Verein „Red Carpet“ betreibt hingegen weiterhin vier Showrooms, die sich in den U-Bahn-Stationen Karlsplatz, Schottentor, Volkstheater und Altes Landgut befinden.
Chance für junge Kunst
Der Verein sei „wahrscheinlich der letzte Kulturbetrieb, der bildenden Künstlern eine Bühne samt realem Publikum bieten kann.“ Wer das kostenlose Angebot in Anspruch nehmen möchte, sollte sich möglichst rasch beim Verein melden. „Geplant ist, dass die U-Bahn-Showrooms bis Juni im Wochentakt von Künstlern bespielt werden. Solange die U-Bahnen im Betrieb sind, haben wir ein Publikum! Das gilt es zu nützen“, so Gras.

Gratis Ateliers für Künstler
Neben den Räumen in den U-Bahn-Stationen betreibt der Verein mehrere Kunstlagerhallen in der Brigittenau und drei Ateliers in Floridsdorf. Sie sollen nun allen, die sich kein Atelier mehr leisten können oder ihre Ausstellungen zurückbekommen haben, in den kommenden Monaten gratis zur Verfügung gestellt werden.
„In Notfällen können wir bis Sommer mit dieser Infrastruktur dienen, denn Corona mag zwar das öffentliche Leben lähmen, aber nicht unsere Kreativität. Kunst ist jetzt wichtiger denn je, auch wenn wahrscheinlich weniger Mittel als jemals zuvor vorhanden sein werden“, so Gras.

Kunstwerke an Spitäler
Der Verein „Red Carpet Art“ fördert seit Jahren junge Künstlerinnen und Künstler – etwa mit dem „Red Carpet Art Award“. Es werden aber auch Werke in einer eigenen Sammlung angekauft und an private Sammlungen vermittelt. Mehr als 30.000 Werke befinden sich im Kunstlager in der Brigittenau. Damit werden unter anderem mehrere Spitäler des KAV und das Hanusch-Krankenhaus kostenlos mit Kunstwerken ausgestattet. Zusätzlich kuratiert der Verein Ausstellungen in Kooperation mit dem Bundesheer.