Zettel an Gitter vor geschlossenem Augarten
APA/Herbert P. Oczeret
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Politik

Spielplätze bleiben geschlossen

In „eher kürzerer“ Zeit hat Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Donnerstag die Öffnung von Spiel- und Sportplätzen angeregt. Laut Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bleiben die Spielplätze geschlossen.

Laut „Kronen Zeitung“ meinte Ludwig, dass die Spielplätze zumindest bis 13. April geschlossen bleiben. 1.760 gibt es davon in der Stadt. Das Problem sei, dass man Kinder voneinander nicht trennen könne, gab Ludwig zu bedenken. Abstand zu halten sei in Parks einfacher.

Ludwig selbst hatte in den vergangenen Tagen mehrmals die Öffnung von Bundesgärten wie Augarten, Schönbrunn und Volkgsgarten gefordert, unter anderem bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag – mehr dazu in Gemeinderat: Mehr Hilfe für Homeoffice) und CoV: Ludwig will Öffnung der Bundesgärten. Gegenüber der APA meinte Ludwig am Freitag, dass dazu noch keine Entscheidung gefallen ist.

Interview mit Bürgermeister Michael Ludwig

Im Interview bei Ulrike Dobes zur aktuellen Corona Situation in der Stadt: Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Hacker für „eher kürzeren“ Zeitpunkt

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker hatte am Donnerstag in der ZiB2 gemeint, man könne bei hunderttausenden Wiener Kindern nicht sämtliche Spielplätze über Wochen geschlossen halten. Er verwies vor allem auf Familien, die mit zwei, drei Kindern in kleinen Wohnungen leben und keine Möglichkeit hätten, an die frische Luft zu kommen (Spazierengehen ist allerdings mit den bundesweit geltenden Regeln erlaubt). Jetzt freilich müsste man noch die „Disziplin aufrechterhalten“, aber der Zeitpunkt werde kommen, „eher kürzer als in weiter Ferne“, wo man den Kinder wieder „Bewegungsplatz“ gibt.

Interview mit Sozialstadtrat Peter Hacker

Der Wiener Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) spricht unter anderem über die Dunkelziffer der Erkrankten, die Nachverfolgung von Infektionsketten, die Durchführung von Tests und den Mangel an Schutzkleidung.

Große Bestellung von Schutzkleidung

Ältere Menschen ab 65 Jahren und Risikogruppen müssten „Verständnis“ haben, dass von ihnen „wirkliche Disziplin über einen längeren Zeitraum“ gefordert sei. Aktuell steht der Gesundheitsstadtrat aber zum österreichweiten „Schulterschluss“, versicherte er in der ZiB2 mehrfach.

Angesprochen auf seinen Appell an Ärzte, wegen fehlender Schutzkleidung nicht hysterisch zu sein, berichtete Gesundheitsstadtrat Peter Hacker in der ZiB2 von einer großen Bestellung, mit der es in den nächsten Tagen Nachschub gebe sollte. Und man habe jetzt auch die niedergelassenen Ärzte in die zentrale Versorgung mit aufgenommen. Aber man müsse sich Masken wie auch die Reagenzien für die Test am Weltmarkt besorgen – und könne somit auch nur so viel testen, wie „von den internationalen Konzernen zugeteilt wird“.

Vizebürgermeister Dominik Nepp (FPÖ) warf Hacker am Freitag in einer Aussendung vor, „den Ernst der Lage noch immer nicht erkannt“ zu haben. Nepp fordert verstärkt Testungen von medizinischem Personal, Pflegern und Apothekern.

Debatte um Öffnung der Bundesgärten

Sollen die Bundesgärten in Wien wieder geöffnet werden? Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hatte das angeregt. „Wien heute“ hat Fakten und Meinungen dazu recherchiert.

Vorerst keine Zwischenbilanz

Entgegen ursprünglichen Erwartungen hat die Bundesregierung am Freitag noch keine Bilanz vorgelegt, wie die bisher eingeleiteten Maßnahmen in der Coronakrise wirken. Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) kündigte für das Wochenende eine Evaluierung an. Am Montag werde man mehr sagen können. Positiv wertete er, dass man bei den Krankheitsfällen punktgenau bei den Prognosen liege.

Was die Antikörper-Schnelltests angeht, erwartet Anschober einen Einsatz in zwei bis drei Wochen. Den Höhepunkt der Erkrankungszahlen in Österreich erwartet der Gesundheitsminister zwischen Mitte April und Mitte Mai. Das sei aber nur seine persönliche Einschätzung. Wenn der Peak später eintrete, werde er kleiner sein, und damit wäre auch das eine gute Nachricht, „weil dann waren diese Maßnahmen erfolgreich“.

Im Ö1-Morgenjournal hatte Anschober angekündigt, dass es vorerst keine neue Maßnahmen geben wird: „Dazu ist auch die Erfahrung noch viel, viel zu klein, was die Auswirkungen der bisherigen Maßnahmen betrifft.“