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Bildung

Brennpunktschulen: Jeder fünfte Schüler ohne Lehrerkontakt

Rund 20 Prozent der Schüler an Brennpunktschulen sind derzeit für ihre Lehrer nicht erreichbar. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Bildungsinitiative „Teach for Austria“ unter ihren Pädagogen.

Die Organisation wählt für ihr Programm Hochschulabsolventen aus, die sich abseits eines Lehramtsstudiums für eine pädagogische Tätigkeit interessieren und begleitet sie dabei. Zum Einsatz kommen sie ausschließlich an Neuen Mittelschulen (NMS) bzw. Polytechnischen Schulen (PTS) mit besonders vielen Schülern aus sozial schwachen Schichten.

Für die Umfrage kontaktierte „Teach for Austria“ rund 200 ihrer Fellows bzw. Alumni, die nach wie vor an etwa 70 NMS- und PTS unterrichten. Mehr als die Hälfte antwortete darauf. Demnach sind im Schnitt etwa 80 Prozent der Schüler an diesen Brennpunktschulen für ihre Lehrer grundsätzlich erreichbar. Zu den restlichen 20 Prozent besteht kein Kontakt – meist wegen fehlender Hardware oder schlechter Internetverbindung. Hochgerechnet können damit allein die „Teach for Austria“-Fellows rund 4.000 Schüler nicht mit Lernangeboten erreichen.

Nach zwei Wochen: Einige Schüler nicht erreichbar

Zwei Wochen müssen Kinder jetzt schon zu Hause arbeiten. Der Schulunterricht ist ja wegen Corona ausgesetzt. Und es gibt einige Kinder, die für die Schule nicht mehr erreichbar sind.

Diskrepanz zwischen einzelnen Schulen

Bei der Umfrage zeigte sich auch eine große Diskrepanz zwischen den einzelnen Schulen. Die Bandbreite reichte von Pädagogen, die Schüler weder über Telefon, Mail noch Klassenkollegen erreichen konnten bis zu iPad-Schulen, wo die Probleme eher darin liegen, dass Eltern ihren Kindern keinen geregelten Rahmen für das Lernen anbieten konnten.