Abfahrt von Mallorca am 10. März 2020
Sebastian Kummer
Sebastian Kummer
Chronik

WU-Professor darf in keinem Hafen anlegen

Sebastian Kummer befindet sich seit 18. Februar auf seinem Segelschiff im Mittelmeer. Wegen des Coronavirus darf der Wiener in keinem europäischen Hafen anlegen. Die untypische Quarantäne nimmt der WU-Professor gelassen.

Während noch Tausende im Ausland gestrandete, österreichische Urlauber auf ihre Rückholung warten, hängt ein Wiener Universitätsprofessor im Mittelmeer fest. Sebastian Kummer segelt derzeit in der Ägäis, darf aber schon seit rund drei Wochen in keinem europäischen Hafen anlegen, wie er der „Kronen Zeitung“ am Freitag sagte.

Crew verließ Boot

Dabei hätte es ein idyllischer Segeltrip zu dritt werden sollen, von Frankreich über Sardinien an die türkische Küste. Seine Crew, mit der er Mitte Februar den Segeltrip in Frankreich startete, ließ Kummer bereits am 10. März in Mallorca vom Katamaran an Land gehen.

Der Katamaran von Sebastian Kummer
Sebastian Kummer
Die Vorräte auf dem Katamaran reichen noch für vier Wochen

Zu diesem Zeitpunkt zeichneten sich aufgrund der immer stärkeren Ausbreitung des Coronavirus erste Probleme ab. Das Segelboot wollte der Vorstand des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik an der WU Wien aber noch an sein Ziel, die Türkei, bringen.

„Besser kann Quarantäne eigentlich nicht sein“

Doch weder in Italien noch in Griechenland habe ihm die Küstenwache erlaubt, zu ankern oder gar an Land zu gehen. Auch in die Türkei darf Kummer laut „Kronen Zeitung“ nicht einreisen. An das Außenministerium in Wien habe er sich trotzdem noch nicht gewandt: „Mir geht es ja gut und ich bin auf meinem Katamaran auch bestens isoliert. (…) Besser kann Quarantäne eigentlich nicht sein“, so der gebürtige Deutsche zur „Kronen Zeitung“.

Wiener Segler sitzt wegen Coronavirus in Ägäis fest

Ein Wiener Uni-Professor befindet sich schon seit Tagen alleine auf einer Segelyacht vor der Küste Griechenlands und der Türkei. Er darf keinen Hafen anfahren. Warum er trotzdem guter Dinge ist, hat er via Skype erzählt.

Seine Vorräte würden noch für vier Wochen reichen, auch das überlebenswichtige Süßwasser. Erst dann wolle er sich mit den österreichischen Behörden in Verbindung setzen. Und wie Kummer lachend sagt, habe er auch noch mehr als genug Klopapier und Rum.