Chronik

Infizierter Arzt: Patient negativ getestet

Jener 19-Jährige, der einen Lungenarzt in Wien mit dem Coronavirus angesteckt haben soll, ist negativ auf SARS-CoV-2 getestet worden. Zuvor war im Raum gestanden, der Betroffene habe eine Covid-Erkrankung vorsätzlich verheimlicht.

Damit stehe fest, dass sich der Lungenarzt bei einer anderen Person angesteckt haben muss, sagte Andreas Huber, Sprecher des Wiener Krisenstabs gegenüber wien.ORF.at. Der Arzt war davon ausgegangen, sich bei diesem Patienten angesteckt zu haben und hatte den Fall bei den Gesundheitsbehörden angezeigt.

AKH diagnostizierte bakterielle Erkrankung

Der Mediziner hatte vermutet, dass der Betroffene ihn getäuscht und sich fälschlicherweise als nicht infiziert ausgegeben habe. Der 19-Jährige Patient war zuvor im AKH untersucht worden, wo eine bakterielle Erkrankung diagnostiziert und keine Veranlassung für einen Test auf SARS-Cov-2 gesehen wurde. Anschließend hatte sich der 19-Jährige gemeinsam mit seinem Vater in die Ordination des Facharztes begeben.

Infizierter Arzt: Patient negativ getestet

Jener Mann, der einen Lungenarzt in Wien mit dem Coronavirus angesteckt haben soll, ist negativ auf SARS-CoV-2 getestet worden. Zuvor war im Raum gestanden, der Betroffene habe eine Covid-Erkrankung vorsätzlich verheimlicht.

Familie erleichtert

In der Familie des 19-Jährigen war die Erleichterung über das negative Testergebnis am Samstag groß: „Die Anspannung innerhalb der Familie war auch sehr groß, weil mein Sohn ja dauernd befürchten musste, dass er jetzt drei Jahre ins Gefängnis muss, aufgrund dieser möglichen Anzeige“, schilderte dessen Vater Thomas Strmiska im Interview mit „Wien heute“.

Der Vater hält alles für ein großes Missverständnis. Er sei der Meinung gewesen, dass im AKH im Zuge auch eine mögliche Coronavirus-Infektion abgeklärt worden sei, weil ein Bluttest gemacht worden sei. Das habe sein Sohn wahrscheinlich auch dem Lungenfacharzt gesagt. Der 19-Jährige hatte vor über zwei Wochen, am 12. März, plötzlich Halsweh, Husten und Atembeschwerden. Bei der Gesundheitshotline 1450 stellte man jedoch keinen Coronavirus-Verdacht fest und verwies auf den Hausarzt. Nachdem dieser nicht da war, fuhren Vater und Sohn ins AKH.

Arzt schließt Ansteckung weiter nicht aus

Für den betroffenen Lungenfacharzt Martin Huppmann ist es nach wie vor möglich, dass der 19-Jährige ihn mit dem Coronavirus angesteckt hat. „Ein Test zwei Wochen nach der Erkrankung ist sowieso negativ. Das heißt nur, dass jetzt keine Coronaviren mehr da sind und der Patient wieder gesund ist. Um zu wissen, ob er krank war, müsste man einen Antikörpertest machen“, erklärte er schriftlich gegenüber „Wien heute“.

Der medizinische Krisenstab der Stadt hält man den Test auf Nachfrage jedoch für ausssagekräftig. Anzeige will Huppmann aber nicht mehr erstatten – unabhängig von dem Testergebnis. Der 19-Jährige tue ihm leid. Er habe auch nie ausgeschlossen, dass es sich bei der Angelegenheit um ein Missverständnis gehandelt habe, so Huppmann.

Gesundheitlich geht es dem 19-Jährigen schon länger wieder gut. Nach der Behandlung bei dem Lungenfacharzt mit Asthmamedikamenten vor zwei Wochen hatte er laut seinem Vater keine Beschwerden mehr. Auch in der Familie seien in der gesamten Zeit bei niemandem Coronavirus-Symptome aufgetreten.

Verschweigen kann strafrechtliche Folgen haben

Grundsätzlich kommt es immer öfter vor, dass Patienten ihre Covid-19-Erkrankung oder Symptome einer möglichen Infektion verschweigen. Das sagte das Rote Kreuz über Personen, die sich derzeit an den Rettungsnotruf 144 wenden. Schon beim Eingang des Notrufs, spätestens aber beim Eintreffen am Unfallort oder beim Patienten werde – zusätzlich zu den Routinefragen – gefragt, ob eine Erkrankung mit Covid-19 oder Symptome vorlägen. Für den Patienten kann das strafrechtliche Folgen haben.