Gabenzaun bei der U-Bahnstation Margaretengürtel in Wien
APA/Herbert Pfarrhofer
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Soziales

„Gabenzäune“ sollen Bedürftigen helfen

Obdachlose und bedürftige Menschen leiden besonders unter der Coronavirus-Krise. Ihre ohnehin schwierige Lebenssituation spitzte sich in den vergangenen Wochen weiter zu. In Wien gibt es nun bereits mehrere „Gabenzäune“, die helfen sollen.

Die Idee stammt aus deutschen Großstädten – beispielsweise Köln. Auf Schildern wird um Spenden aufgerufen. Lebensmittel, Kleidung, Hygieneartikel, Hundefutter – all das wird dann in Sackerln an die Zäune gehängt und kann bei Bedarf abgeholt werden.

Ballspielkäfig als „Gabenzaun“

In Wien gibt es derartige „Gabenzäune“ beispielsweise bereits bei der U4-Station Margaretengürtel. „Liebe Menschen in Notsituationen, nehmt euch was ihr brauchen könnt vom Gabenzaun“, steht auf einem Schild. Dazu ein Appell an alle anderen: „Wir bitten um einen respektvollen Umgang mit den Gütern. Lasst sie denen, die sie wirklich brauchen.“

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Gabenzaun bei der U-Bahnstation Margaretengürtel in Wien
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"Gabenzaun bei der U-Bahnstation Margaretengürtel
APA/Angelika Krainer
Ein sogenannter „Gabenzaun“ bei einem Ballspielkäfig am Sechshausergürtel in Wien.
APA/Angelika Krainer
Gabenzaun beim Sechshausergürtel, bei einem Ballspielkäfig
APA/Herbert Pfarrhofer
Gabenzaun beim Sechshausergürtel, bei einem Ballspielkäfig
APA/Herbert Pfarrhofer

Am Sechshausergürtel wurde kurzerhand ein Ballspielkäfig, der wegen der aktuellen Coronavirus-Pandemie gesperrt ist, in einen „Gabenzaun“ umgewandelt. Auf einem Zettel wird um Spenden gebeten – konkret: „Lebensmittel, die ohne Küche verzehrt werden können, Hygieneartikel, saubere Kleidung und Decken“.

VinziRast sucht dringend Mitarbeiter

Viele Obdachlose in Wien gehören zur Coronavirus-Risikogruppe, weil sie über 60 Jahre alt sind. Eine Einrichtung, in der sie Hilfe bekommen, ist VinziRast. Dort gibt es eine Notschlafstelle für derzeit 46 Menschen. VinziRast bittet jedoch dringend selbst um Hilfe, um diese Gruppe weiter versorgen zu können. Das Problem: Auch viele Ehrenamtliche der Einrichtung gehören zur Risikogruppe – und fallen daher aus. Vor allem für die Nachtdienste werden Mitarbeiter gesucht – es seien ruhige Dienste, in denen man auch schlafen könne, wird betont.

Notquartier auf Sophienspital-Gelände verlängert

Die Stadt Wien verlängerte unterdessen den Betrieb eines Notquartiers für Obdachlose auf dem ehemaligen Sophienspital-Gelände. Seit Winterbeginn gibt es dort ein Nachtquartier und eine Wärmestube. Wegen der Coronavirus-Krise wurde in der Vorwoche ein 24-Stunden-Betrieb eingerichtet. Es gibt Platz für rund 120 wohnungslose Menschen. Ursprünglich war das Notquartier bis Ostern vorgesehen, nun wird der Betrieb bis in die Sommermonate verlängert.