Mädchen auf Dreirad
APA/Helmut Fohringer
APA/Helmut Fohringer
Chronik

Kindergarten-Psychologen empfehlen Tagespläne

Die aktuelle Coronavirus-Krise ist auch für Kinder, vor allem jüngere, eine große Herausforderung. Der gewohnte Ablauf und wichtige Kontakte fallen weg. Die Wiener Kindergarten-Psychologinnen und -Psychologen raten Eltern, die Tage zu strukturieren.

Rituale, klare Strukturen und eine gute zeitliche Orientierung würden den Kindern Halt und Sicherheit vermitteln, sagen die Psychologinnen und Psychologen der städtischen Wiener Kindergärten. Als Beispiele nennen sie fixe Essenszeiten, freie und auch gemeinsame Spielzeiten, körperliche Betätigungen und Zeit für Entspannung und Rückzug.

Auch über Handy-, Computer und Fernsehzeiten sollte man Vereinbarungen treffen. Bewegung trage dazu bei, Stress und Anspannung abzubauen, so die Expertinnen und Experten. Dazu muss man jedoch nicht immer die Wohnung verlassen: Empfohlen werden beispielsweise auch kleine Übungen, wie „Radfahren“ auf dem Rücken liegend.

Kinder nicht anschwindeln

Besonders wichtig ist es laut den Kindergarten-Psychologinnen und -Psychologen auch, mit den Kindern über die aktuelle Lage zu sprechen. „Erklären Sie die derzeitige Situation rund um den Coronavirus auf kindgerechte Weise und ohne Panik zu verursachen“, rät Daniela Cochlar, Leiterin der städtischen Kindergärten, in einer Aussendung. Wichtig dabei sei, das Kind nicht anzuschwindeln.

Gut ins Gespräch kommen könne man beispielsweise beim gemeinsamen Spielen und Malen. Geraten wird etwa, das Kind zu fragen, was es schon über das Coronavirus weiß. „Nehmen Sie Ihr Kind mit seinen Gefühlen ernst, hören Sie aufmerksam zu und sagen Sie Ihrem Kind, dass es auch jederzeit weiterhin mit Ihnen sprechen kann“, sagte Cochlar. Die Stadt veröffentlichte auch ein Erklärvideo zum Virus – mehr dazu in CoV-Erklärvideo für Kinder im Ausland gefragt.

Rückzugsräume für Eltern schaffen

Die Psychologinnen und Psychologen empfehlen außerdem, den Kindern davon zu erzählen, wie Menschen sich in der aktuellen Situation gegenseitig helfen. Davor, Nachrichtensendungen vor jüngeren Kindern anzuschauen oder zu hören, raten sie ab. Kinder könnten die Informationen noch nicht richtig einordnen und stark verunsichert werden. Auch die Eltern sollten sich Rückzugsräume schaffen, um über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen, und Zeit für Dinge einplanen, die ihnen guttun – das würde sich dann auch auf die Kinder übertragen.