Das Donauinselfest mit drei Millionen Besucherinnen und Besucher findet heuer nicht Ende Juni statt, sondern erst Mitte September. Sicherheit, dass es da auch tatsächlich stattfinden kann, gibt es keine. Für Ludwig war die Verschiebung ein erster Schritt. „Falls sich herausstellen sollte, dass das ein Risiko ist, werden wir selbstverständlich auch im September kein Donauinselfest durchführen.“
Zu unklar ist aktuell der weitere Verlauf der Coronavirus-Pandemie. Infektiologe Christoph Wenisch sagte in „Wien heute“ etwa: „Eine Pandemie dauert ein bis zwei Jahre und verläuft in Wellen.“ Fix ist die Absage der 1.-Mai-Feierlichkeiten. „Um die Sicherheit und die Gesundheit der Beteiligten nicht zu gefährden, wird der Aufmarsch abgesagt“, so Ludwig. Gearbeitet wird an Alternativkonzepten, genauere Details wollte er noch keine bekanntgeben.
Wahl im Herbst noch unumstritten
Hoffen dürfen die Wienerinnen und Wiener, auch wenn das meist weniger Spaß bereitet, auf die Gemeinderats- und Landtagswahl im Oktober. Ludwig: „Sollte sich herausstellen – und zwar fristgerecht – dass das nicht möglich ist, wird es andere Wege geben. Aktuell warten wir einmal ab.“
Die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der Pandemie wird die Stadt Wien deshalb auch weiter umsetzen. Damit wird auch in Wiens Supermärkten ab Mittwoch eine Tragepflicht für Schutzmasken herrschen. „Ich gehe davon aus, dass die Bundesregierung, wenn sie so eine Maßnahme vorstellt, sichergestellt hat, dass es ausreichend Masken gibt“, so Ludwig.
Maskenpflicht im Supermarkt
Ab Mittwoch ist das Tragen von Schutzmasken im Supermarkt Vorschrift, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen. In Wien werden ersten Schätzungen zufolge 1 Million Stück pro Tag gebraucht.
Bundesgärten und Straßensperren
Weiter Zankapfel ist die Öffnung der Bundesgärten. Seit einiger Zeit fordert der Bürgermeister nun schon, dass die Parkanlagen des Bundes (unter anderem Volksgarten, Burggarten oder Schönbrunner Schlosspark) wieder für die Wiener Bevölkerung geöffnet werden. „Wir haben berechnet, dass die Bundesgärten für 100.000 Wienerinnen und Wiener eine entsprechende Möglichkeit wären, hinauszutreten. Ich finde das vollkommen unverständlich, dass man das der Wiener Bevölkerung entzieht.“
Verhalten reagiert er auf den Vorschlag der Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne). Sie stellte Straßensperren in Aussicht, damit die Bevölkerung mehr Platz für Spaziergänge hat, die von der Regierung ja explizit erlaubt sind. Ludwig will da vorerst abwarten: „Wenn man Straßen sperren möchte, ist es notwendig, dass es ein Verkehrskonzept gibt, das kenne ich noch nicht. “