Bildung

Himmer: „Zeitliche Perspektive“ für Schulen

Der Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer (SPÖ) hat für die Schulen eine „zeitliche Perspektive“ für die Öffnungen gefordert. ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann will sich aber noch nicht festlegen.

Faßmann peilt eine schrittweise Wiederaufnahme an, zunächst unter anderem mit Maturanten. In einer Pressekonferenz Dienstagvormittag versicherte er: „Alle können und werden ihren Abschluss machen.“ Ob der zuletzt angepeilte Maturatermin mit Start 19. Mai hält, konnte Faßmann nicht versprechen. Weiteres dazu wird es erst nach Ostern geben.

An den Bundesschulen werden jedenfalls keine Kosten für Horte und Ähnliches mehr anfallen, wenn diese Angebote nicht wahrgenommen werden. Zudem wird ein Härtefallfonds mit fast 13 Millionen dotiert, der für die Stornierung von Veranstaltungen wie Skikursen und Sprachreisen verwendet werden soll.

Himmer forderte Klarheit

„Das In-den-Tag-hinein-Arbeiten ist eine riesige Herausforderung für Familien und Schulen“, hatte der Wiener Bildungsdirektor Heinrich im Ö1-Morgenjournal gesagt, „hier braucht es eine Perspektive und es braucht in den nächsten Tagen Klarheit, wie dieses Schuljahr in den kommenden Wochen und Monaten aussehen soll.“

Bisher hat es zwischen Himmer und ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann kein Gespräch über den Verlauf der nächsten Wochen gegeben. Dass die Schulen auch nach Ostern geschlossen bleiben, ist fix, ob sie auch bis zum Sommer zu bleiben müssen, weiter nicht absehbar.

Betreuung in Schulen in Osterferien

Eine Diskussion über eine mögliche Verlängerung des Schulbetriebs in den Sommer will Himmer derzeit nicht führen: „Schon für die Zeit nach Ostern gibt es eine Ungewissheit, wie viele Schüler da sein werden. Also jetzt über den Sommer zu spekulieren ist wohl wenig hilfreich. Aber wenn es die Notwendigkeit gibt, im Sommer etwa Kurse anzubieten, dann wird es auch die Bereitschaft von Pädagoginnen und Pädagogen in einem gewissen Maß geben.“ Auch in den Osterferien übernehmen Pädagogen freiwillige Betreuung in den Schulen ohne zusätzliche Bezahlung, so Himmer.

Der Wiener Bildungsdirektor will eine „Schule der zwei Geschwindigkeiten“ vermeiden: „Es dürfen also jene Schüler, die in der Schule betreut werden, nicht mehr oder weniger bekommen als jene, die daheim sind. Denn sonst haben wir beim Start des Schuljahrs im Herbst die Situation, dass wir ganz unterschiedliche Chancen und Voraussetzungen haben. Da darf man jetzt auch nicht den Druck auf dem Rücken der Eltern erhöhen.“

Elternverband für Teilbetrieb

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Montag angekündigt, dass vor den Schulen die Geschäfte wieder geöffnet werden. Elternvertreter befürchten deshalb, dass dann mehr Schülerinnen und Schüler in den Schulen betreut werden müssen. Elisabeth Rosenberger, Präsidentin des Elternverbands für mittlere und höhere Schulen, regt deshalb einen Teilbetrieb in den Schulen, etwa in den Schularbeitsfächern und für Maturaklassen.

„Wenn man mit Mundschutz in Geschäfte darf, warum soll dann nicht auch Unterricht stattfinden. Nicht für die ganze Schule gleichzeitig, aber für einzelne Klassen. Jedes Kind müsste Mundschutz haben, für einige Stunden Unterricht“, so Rosenberger im Ö1-Morgenjournal. Sie forderte vor allem Klarheit für die Maturanten: „Wenn die Rahmenbedingungen passen, könnte eine Matura mit Mundschutz möglich sein. Wenn bis Ende Mai die Schulen nicht aufmachen dürfen, fehlt mir die Fantasie, wie da noch eine reguläre Matura stattfinden soll.“