Karin Bergmayer betreibt eine Hutmacher-Werkstätte in Meidling. Sie hat ihre Produktion ganz auf Gesichtsmasken umgestellt. Sie verwendet Vintage-Stoffe und fertigt auch auf Bestellung: „Weil manche Leute wollen kein Rosa, andere wieder schon und das muss man irgendwie abwickeln.“ Diese Stoffmasken können natürlich auch gewaschen werden – laut dem Hygieneinstitut der Universität Wien bei 60 Grad mit Waschmittel. Verkauft werden sie aus Sicherheitsgründen über das Fenster, der Preis: 15 Euro.

1.000 3-D-Masken pro Woche
Bei den meisten billigen Schutzmasken ist waschen hingegen nicht möglich. Anders sieht das bei den Masken des Wiener Start-up Cubicure in Liesing aus. Das Unternehmen ist einer der Weltmarktführer bei 3-D-Druckern. In Maschinen werden Hochsicherheitsmasken mit Kunststoff und Laserlicht Schicht für Schicht gedruckt: „Der Fokus liegt auf wiederverwendbaren Masken. Cubicure hat erstmal Kunststoffe zur Verfügung, mit denen solche Masken produzierbar sind“, sagt Geschäftsführer Robert Gmeiner.
In Serienproduktion können dann bis zu 1.000 Stück pro Woche hier in Wien gedruckt werden. Die Kunststoffe sind im firmeneigenen Labor entwickelt worden. Bevor die Masken an die Kundinnen und Kunden gehen, müssen sie noch gereinigt und überprüft werden, erklärt Gmeiner: „Da geht es darum, ob die Filter dicht sind und ob die Masken die richtige Passform haben.“

Preis unter 100 Euro
Auf die Maskenproduktion ist Cubicure wegen der Coronavirus-Krise sehr schnell umgestiegen. Noch im April soll die Serienproduktion starten, der Preis liegt noch nicht fest, wird aber nicht über 100 Euro liegen. Gmeiner: „Wir entwickeln hier Masken, die dampfsterilisierbar sind im Spital. Wir haben natürlich wechselbare Filtereinsätze, die wird man alle paar Stunden wechseln müssen. Wir werden auch im Bereich der Gesichtsdichtung individuelle Anpassungen vornehmen müssen, damit die Leute einen hohen Tragekomfort haben.“
Auch Bundestheater-Angestellte nähen nun Schutzmasken
Auch rund 25 Angestellte der österreichischen Bundestheater, die bei der Servicegesellschaft „Art for Art“ in den Kostümwerkstätten beschäftigt sind, nähen derzeit in Heimarbeit „Behelfschutzmasken“. Das meldet der „Kurier“ am Mittwoch.
Den Schnittbogen für einen Nasen-Mund-Schutz hatte die Gesellschaft für Theaterkostümschaffende (gtkos) auf ihrer Website veröffentlicht. Beliefert werden mit den gratis abgegeben Masken unter anderem die Gruft und die Vinzirast sowie Altersheime und Einrichtungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Laut Benno Wand, dem Leiter der Kostümwerkstätten, wurden bisher etwa 1.800 Masken hergestellt.