Straßenbahn der Linie 49
Wiener Linien/Bildstrecke/Johannes Zinner
Wiener Linien/Bildstrecke/Johannes Zinner
Chronik

CoV: Verstärkerfahrten bei manchen „Öffis“

Die U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse der Wiener Linien sind wegen der Coronavirus-Pandemie unter der Woche wie an einem Samstag unterwegs. Es gibt aber auch Busse und Straßenbahnen, die jetzt öfter fahren. Eine Mundschutzpflicht für Fahrgäste ist indessen kein Thema.

Die Wiener Linien verzeichnen aufgrund der aktuellen Situation einen Fahrgastrückgang von 80 Prozent. Dementsprechend haben sie ihre Intervalle angepasst und ausgedünnt. Aber nicht alle Menschen in Wien können derzeit im von zu Hause aus arbeiten. Deshalb werden auf acht Straßenbahn- und sechs Buslinien sogenannte Verstärkerfahrten durchgeführt, damit die Betroffenen weiterhin uneingeschränkt zu ihren Arbeitsplätzen kommen können.

Damit es nicht zu 30 Minuten Wartezeit kommt

Der Samtagsfahrplan hätte ihnen sonst Wartezeiten von bis zu 30 Minuten beschert. So sind beispielsweise die Linien 60 und 62 wichtige Verbindungslinien für das Krankenhaus Hietzing. Die Linie 6 wird als Verstärkung für die Linie 11 bis nach Kaiserebersdorf geführt.

Damit in Inzersdorf unter anderem das Postverteilzentrum oder der Großgrünmarkt gut erschlossen bleiben, wird etwa die Linie 67B verstärkt. Aber es wird laut Wiener Linien zum Beispiel auch auf die Mitarbeiter eines Knabbergebäckherstellers Rücksicht genommen und die Linie 27A häufiger eingesetzt, wie auch die Linie 76A für die Mitarbeiter des Alberner Hafens.

Mundschutz für Fahrgäste kein Thema

Die Fahrgäste etwa nur noch mit Masken zu transportieren ist laut den Verkehrsbetrieben aktuell noch kein Thema. Man verlasse sich auf die Vorgaben der Regierung. Buslinien die gerade gar nicht genutzt werden, wurden vorrübergehend eingestellt worden. Wie etwa die Buslinien 2A und 3A. In Kurzarbeit sei keiner der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, aber im Home Office, heißt es von den Wiener Linien.

Schutzmaßnahmen der Wiener Linien

Bei den Wiener Linien machen sich derzeit offenbar einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Sorgen: Sie fürchten, dass die Corona-Schutzmaßnahmen des Unternehmens für sie nicht ausreichend sind. Dem entgegnen die Wiener Linien, dass alle von der Regierung vorgegebenen Maßnahmen eingehalten werden.

Kritik an fehlender Schutzausrüstung

Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Wiener Linien machen sich unterdessen derzeit einige Sorgen. Sie fürchten, dass die Coronavirus-Schutzmaßnahmen des Unternehmens für sie nicht ausreichend sind. Dem entgegnen die Wiener Linien, dass alle von der Regierung vorgegebenen Maßnahmen eingehalten werden.

„Man sollte nicht unbedingt darauf warten, dass die Bundesregierung oder die Stadt Wien ein Gesetz, oder einen Erlass, oder eine Novelle beschließt, die dann bindend sein muss. Man könnte ja schon von sich aus mit Herz und Seele, für die Gruppe die den Dienst macht, um das System überhaupt aufrecht zu erhalten, dass man ihnen das zur Verfügung stellt", sagt Christian Berhart von der Wiener Arbeiterkammer.

Gefordert werden etwa Desinfektionsmittel, Handschuhe oder auch ein Mundschutz. „An und für sich glauben wir, dass wir mit den Maßnahmen, wo wir das Fahrpersonal in Abstand bringen zu den Fahrgästen, ausreichendes tun. Wir wissen aber, dass das Thema Masken immer mehr eines wird. Und wir versuchen schon seit geraumer Zeit, auch Masken anzuschaffen“, sagt Wiener Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.