Ein Essenslieferant sitzt auf einem Wagen eines Fiaker
ORF
ORF
Soziales

Fiaker stellen Essen zu

Wegen der Coronavirus-Krise sind zahlreiche Fiaker derzeit ohne Beschäftigung. Gemeinsam mit dem Hotel Intercontinental stellen sie jetzt Essen zu, an Personen die durch das Coronavirus besonders gefährdet sind.

Essen auf Rädern einmal anders. 15 Adressen stehen am Plan der Fiaker-Besatzung rund um Kutscher Petko Petkov: „Jetzt fahren wir zur ersten Adresse in die Fasangasse.“ Auch Einparken will mit einem Fiaker geübt sein, Petkov meistert das perfekt. Beifahrer Marco Polland nimmt das Sackerl mit der Mahlzeit, und bringt es in den vierten Stock, dort ist die Freude groß: „Das ist eine fantastische Idee, wir haben das zufällig erfahren und sofort bestellt. Und es schmeckt hervorragend“, erzählt der Belieferte.

Vorbestellung bis 17.00 Uhr

Für den guten Geschmack sorgt die Küche im Hotel Intercontinental. Rund 250 Mahlzeiten pro Tag werden hier inzwischen gratis zur Verfügung gestellt, erzählt die Generaldirektorin des Hotels, Brigitte Trattner: „Das Intercontinental Wien ist seit über 50 Jahren eine Institution, es gehört zu Wien dazu. Da war es selbstverständlich, dass wir sagen, wir helfen.“ Das Hotel selbst ist ja derzeit geschlossen.

Ein Essenslieferant steigt auf den Wagen eines Fiaker
ORF
Vorspeise und Hauptspeise kommen gratis – auch per Pferd

Die Aktion soll vorerst bis 13. April laufen. Es gebe aber auch die Möglichkeit, zu verlängern, heißt es von den Initiatoren. Auf der Facebookseite der Aktion können sich Freiwillige jeweils am Vorabend (bis 17.00 Uhr) melden. Wer Essen geliefert haben möchte, muss dieses ebenfalls bis zu diesem Zeitpunkt vorbestellen.

Essenslieferung mit Fiaker

Um ältere Menschen mit Essen zu versorgen und die Pferde zu bewegen, liefern die Fiaker nun Mahlzeiten aus. Zubereitet und gratis geliefert werden diese vom Hotel Intercontinental.

Tiere brauchen Auslauf

Zugestellt werden diese Sackerln dann von Freiwilligen Helfern mit Auto oder Fahrrad, oder eben auch von Fiakern. Die Idee dazu kam von Christian Gerzabek von der Initiative Pro Fiaker-Kultur: „Ich bin überrascht, welch großen Anklang das findet. Nicht nur bei den Leuten, die das bekommen, sondern auch auf der Straße. Mittlerweile weiß man, was die Fiaker tun.“ Den Pferden tut es auch gut, heißt es. Denn normales Fiaker-Geschäft gibt es derzeit nicht und die Tiere brauchen Auslauf.