Zentralmatura
APA/Hans Klaus Techt
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Politik

Wien will bei Schule „Druck rausnehmen“

Die Matura im Coronajahr 2020 wird laut Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) in deutlich schmälerer Form stattfinden. Andere Fragen zur Schule sind aber noch offen. Aus Wiener Sicht muss eine Stoßrichtung „Druck rausnehmen“ heißen, betonte Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).

Jede Schülerin und jeder Schüler, die sich jetzt vorbereiten, haben diese Matura mehr als verdient. In dieser Frage stellte sich Czernohorszky im „Wien heute“-Studiogespräch mit Elisabeth Vogel ganz auf die Seite des Bildungsministers. Es sei auch „richtig und wichtig, dass der Bildungsminister hier heute Klarheit gegeben hat“. Er hoffe nur, dass es auch für andere Fragen die Schulen betreffend „eine ebenso starke Klarheit“ geben wird.

Im Studio: Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky

Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) über die Matura-Lösung

Klarheit nicht nur bei Matura gefragt

Czernohorszky wiederholte seine Forderungen nach einer Perspektive für Eltern, Lehrer und Schüler. Die seien bereit, alles mitzutragen, wenn sie eben eine Perspektive haben. Da sei in den letzten Tagen übermenschliches geleistet worden: „Jetzt verdienen alle ein bisschen klarer zu sehen, wie geht es nach Ostern weiter?“. Fragen zur Pädagogik, zur Benotung und auch dazu, wie die Betreuung parallel zur Öffnung von Geschäften aussieht, das müsse beantwortet werden.

Es dürfe nicht sein, „dass eine Handelsangestellte fünf Tage arbeiten muss, ihr Kind dann betreuen lässt und dann am Abend zuhause noch mit dem Kind Stoff macht“. Czernohorszky forderte daher in Richtung Bildungsministerium, Klarheit zu schaffen und Druck rauszunehmen, letzteres vor allem bei der Benotung: „Ich bin dafür, dass man sich auf die Semesternote verlassen kann. Es darf nur besser werden, wenns die Leistungen hergeben, und ich bin auch dafür, dass im Jahr 2020 kein Schüler und keine Schülerin durchfällt“.

Stadt unterstützt im Sommer beim Nachholen

Czernohorszky geht mit Blick auf Schüler, die jetzt mit E-Learning nicht erreicht werden, davon aus, dass es im Sommer einen hohen Nachholbedarf in Wien geben wird. Zusätzliche Förderung werde notwendig sein, für besonders viele Schülerinnen und Schüler. Hier verwies der Bildungsstadtrat auf die VHS Lernhilfekurse und auf die Summercitycamps, in denen es intensive Förderung in Deutsch, Mathematik und Englisch gibt. Er versprach, was die Stadt beim Nachholen und Nachlernen tun kann, werde sie tun. Dies sei aber auch ein weiterer Grund dafür, es jetzt beim Wiederholen und Vertiefen zu belassen und keinen neuen Stoff durchzumachen.