Ein Mann holt sich Wasser an einen Trinkbrunnen, am Montag, 10. Juni 2019, in Wien.
APA/EXPA/Michael Gruber
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Chronik

CoV: 1.000 Trinkbrunnen der Stadt gesperrt

Rund 1.000 Trinkbrunnen werden von der Stadt Wien verwaltet. Für gewöhnlich werden sie im Frühling aufgedreht. Doch derzeit sind sie wegen der Coronaviruspandemie abgedreht. Unklar ist auch, wann die städtischen Freibäder aufsperren dürfen.

„Die lassen uns in den Prater rein, aber dann lassen sie uns verdursten,“ schimpfte ein älterer Wiener, der den Hydranten beim Lusthaus in Gang setzen wollte, berichtete die „Kleine Zeitung“. Für gewöhnlich werden die rund tausend Wiener Trinkbrunnen Jahr für Jahr am Tag des Wassers, am 22. März, reaktiviert.

Im Büro von Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) wurde gegenüber Radio Wien beteuert, dass man nach reiflichen Überlegungen „aus hygienischen Gründen" die Brunnen nicht aufgedreht habe. Und es würden sich dort lange Schlangen bilden, was den Kampf gegen Covid-19 konterkarieren würde. Die Sprecherin verwies darauf, dass die Brunnen derzeit in „den meisten Städten“ abgedreht wären. „Wir bitten die Leute, selbst Wasser mitzunehmen“.

Vorerst unklar, wann Brunnen wieder in Betrieb gehen

Wie lange die Brunnen noch gesperrt bleiben, ist momentan unklar. „Der medizinische Krisenstab der Stadt Wien entscheidet über die Vorgangsweise in Sachen Trinkbrunnen“, so die Sprecherin. In Wien werden von April bis September normalerweise zusätzlich mobile Trinkbrunnen, an stark frequentierten Orten und bei Großereignissen, aufgestellt. Auch von diesen wird vorerst Abstand genommen.

Matrtin Kotinsky, Sprecher der Wiener Bäder, vor einem leeren Becken im Amalienbad
ORF
Derzeit sind alle städtischen Bäder nicht bereit zur Öffnung

Ungewiss, wann Freibäder aufsperren

Ebenfalls unklar ist derzeit noch, wann die Wiener Freibäder aufsperren. Normalerweise öffnen die städtischen Bäder am 1. Mai. Bis ein Hallen- oder Freibad in Betrieb gehen kann, braucht es einige Wochen Vorlaufzeit. „Wir brauchen zum Vorbereiten üblicherweise vier Wochen, aber nur unter der Voraussetzung, dass wir das ganze Personal schon zur Verfügung haben. Von dem können wir jetzt auch nicht mehr ausgehen. Ein realistischer Wert wird irgendwo bei fünf Wochen liegen“, sagt Martin Kotinsky von den Wiener Bädern gegenüber „Wien heute“.

Denn es gebe einiges zu erledigen. „Da sind die ganzen Baumschnitte, die Grünflächen müssen gepflegt werden. Es müssen tausende von Umkleidekästchen gereinigt und repariert werden. Die Becken müssen vollständig entleert, gereinigt und wieder befüllt werden“, sagt Kotinsky. „Letzter Stand ist, dass so circa Ende April von der Bundesregierung über den weiteren Fahrplan entschieden wird“.