Eingangsbereich des Stoffegschäfts Komolka auf der Mariahilfer Straße
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Wirtschaft

CoV-Maßnahmen: Komolka will Ausnahme

Ab Dienstag dürfen Geschäfte mit maximal 400 Quadratmetern Kundenbereich wieder aufsperren. Auch der Stoffhändler Komolka will sein Geschäft auf der Mariahilfer Straße öffnen. Es ist aber zu groß. Der Unternehmer argumentiert, dass gerade jetzt Stoff für den Mund- Nasenschutz benötigt werde.

Herbert Komolka sieht sich als „systemwichtigen Betrieb“. Denn gerade jetzt werde viel Stoff für die Masken benötigt. Dass er sein 2.000 Quadratmeter großes Geschäft auf der Mariahilfer Straße nicht aufsperren darf, stört ihn. „Wenn man schon sagt, dass jeder Schutzmasken tragen soll, dann wären auch Ausnahmen für Produkte, die jetzt gebraucht werden, sinnvoll“, sagt Komolka gegenüber wien.ORF.at

Er würde den Verkaufsbereich in der Mariahilfer Straße auch verringern und den Rest absperren. Doch eine Verkleinerung der Geschäftsfläche ist laut der Verordnung verboten. Komolka hat deshalb an Vizekanzler Werner Kogler und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (beide Grüne) eine E-Mail geschrieben, um eine Ausnahme zu erwirken. Antwort hat er bis dato noch keine, erzählt er.

Eingangsbereich des Stoffegschäfts Komolka auf der Mariahilfer Straße
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Das Geschäft auf der Mariahilfer Straße muß vorerst geschlossen bleiben

„Verliere rund 50.000 Euro pro Monat“

Sein 100 Quadratmeter großes Geschäft in der Laxenburger Straße in Favoriten will er am Dienstag öffnen. „Aber da haben wir nur wenig“, sagt Komolka. Von den insgesamt 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seien bis auf fünf derzeit noch alle in Kurzarbeit.

„Wir haben einen Versandhandel eingerichtet, weil viele Leute Stoff zum Nähen der Masken haben wollen“, sagt Komolka. 50 bis 60 Packerl würden derzeit pro Tag verschickt. Doch mit dem Versand lasse sich nur wenig Umsatz erzielen, außerdem müsse er „oft nachtelefonieren, nach den Bestellungen“ und es würde Tage dauern, bis die Kunden die Ware haben. Durch die Schließung der Filiale in der Mariahilfer Straße verliere Komolka „rund 50.000 Euro pro Monat“.

Lugner zeigte sich erbost

Laut der Verordnung dürfen mit Distanzvorschrift und Masken ab Dienstag vorerst Baumärkte, Pfandleihen, Edelmetallhandel und sonstige Geschäfte mit maximal 400 Quadratmetern Kundenbereich im Inneren wieder aufsperren. Die Öffnungszeit bleibt für alle mit 7.40 bis 19.00 Uhr beschränkt.

Einkaufszentren bleiben zu, denn für sie gilt die Regelung, dass „der Kundenbereich der Betriebsstätten zusammenzuzählen ist, wenn der Kundenbereich über das Verbindungsbauwerk betreten wird“ – mehr dazu in Details zu Handelsöffnung und Maskenpflicht (news.ORF.at).

Das erbost Richard Lugner, der die „Lugner City“ betreibt. Er versteht nicht, warum Geschäfte in Shoppingmalls von der Regelung ausgenommen sind. „Wieder ein Zeichen, dass der Gleichheitsgrundsatz, wie bei den Öffnungszeiten auf Tankstellen und Bahnhöfen bei den Lebensmittelgeschäften, mit Füßen getreten wird“, sagte Lugner.